Verspekulieren sich: Valeria Bruni Tedeschi und Fabrizio Gifuni in Paolo Virzìs "Die süße Gier".

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Der Originaltitel von Paolo Virzìs Film Die süße Gier lautet Il capitale umano. So ist auch das vierte und abschließende Kapitel der verschachtelten Erzählung überschrieben. Und der Begriff, erfährt man, stammt aus dem Versicherungswesen: Er bezieht sich auf die Berechnung des Geldwertes eines Menschen, und der ist keineswegs für jeden gleich.

Zu diesem Zeitpunkt hat sich Die süße Gier längst zum Drama gewandelt, dabei hat er ganz leichtfüßig im Geiste einer boulevardesken Komödie begonnen: Ein etwas lächerlich wirkender Mann (Fabrizio Bentivoglio) drängt sich einem Bekannten (Fabrizio Gifuni) als Investor auf. Dessen Frau wiederum - Valeria Bruni Tedeschi spielt sie - findet eine Aufgabe in der Rettung des traditionsreichen, vom Einsturz bedrohten lokalen Theaters. Die halbwüchsigen Kinder führen ein eigenes Leben, und wenn sich ihre Eltern wieder für sie interessieren, hat sich schon Fatales ereignet. Ein klug verdichtetes Sittenbild mit formidablem Cast. (irr, DER STANDARD, 5.2.2015)