Die deutsche Regierung will Schmerzpatienten zu Therapiezwecken den Zugang zu Cannabis erleichtern. "Mein Ziel ist, dass in Zukunft mehr Menschen als bisher Cannabis als Medizin bekommen können", sagte die Drogenbeauftragte, Marlene Mortler, der Zeitung "Welt" vom Dienstag.
Der deutsche Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) kündigte eine Gesetzesänderung an, die auch die Kostenübernahme durch die Krankenkassen klären soll. Mortler zufolge sollen die Krankenkassen in medizinisch begründeten Fällen die Kosten für den Cannabis-Einsatz übernehmen. Das Gesetz solle ab nächstem Jahr in Kraft treten.
Krankenkassen sollen zahlen
Es gehe um schwerkranke Patienten, denen geholfen werden sollte. Es gibt auch in Deutschland ein pharmazeutisches Präparate mit dem Cannabis-Inhaltsstoff THC. Dieses wird aber zumeist ebenfalls nicht von den deutschen Krankenkassen bezahlt.
Nach Angaben des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn verfügen derzeit 358 Patienten über eine Ausnahmeerlaubnis zum Erwerb von Cannabisblüten oder Cannabisextrakten "im Rahmen einer medizinisch betreuten und begleiteten Selbsttherapie". (APA, derStandard.at, 4.2.2015)