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Europas größte Softwareschmiede, SAP, hat den größten Relaunch seines Angebots seit mehr als zwei Jahrzehnten vollzogen. Die neuen Produkte sollen internationale Firmenkundschaft mit besserer Performance für kritische Geschäftsanwendungen überzeugen.

Dazu führt das Unternehmen seine lokalen Plattformen und seine Cloud-Dienste zusammen. Beide sollen über ein vereinheitlichtes und modernisiertes Interface zusammenarbeiten, das sich auch auf Smartphones nutzen lassen soll.

Minuten statt Tage

Die neue Plattform, S/4HANA, soll Berechnungen und Prognosen per Cloud nun in Minutenzeiträumen liefern können, statt aufgrund des Durchlaufs riesiger Datenmengen im lokalen Speicher dafür Stunden oder Tage zu brauchen, berichtet Reuters. Im Cloud-Umfeld müssen sich Firmen wie SAP mit neuen Rivalen wie Salesforce oder Amazon messen.

Einige Analysten sehen eine frühe Führung am Markt für SAP, da das Unternehmen einige seiner größten Kunden bereits für S/4HANA gewinnen konnte. Ziel ist es, möglichst alle Kunden unter das Dach der neuen Plattform zu bekommen, um künftige Software-Entwicklungen zu vereinfachen.

Weiter Wahlfreiheit bei Datenbanken

Entwickelt wurde die neue Plattform in den vergangenen vier Jahren, sie soll auch zahlreiche andere Prozesse beschleunigen und Planungsaufwand vermindern.

Man setzt auf eine "In-Memory"-Datenbanken mit Business-Analyse-Funktionen, wobei die Wahlfreiheit der Kunden hinsichtlich der Datenbankauswahl erhalten bleiben soll. Das soll es ermöglichen, sich mit tatsächlichen Finanzbewegungen zu befassen und dabei auf interne und externe Daten zugreifen zu können, statt sich ausschließlich auf statistische Annahmen verlassen zu müssen.

Investoren sollen gegenüber der neuen Strategie noch abwartend sein. Aufgrund des Schritts in die Cloud musste SAP bei versprochenen Erhöhungen der Profitmargen vorerst zurückrudern, dafür verspricht man sich auf lange Sicht schnelleres Umsatzwachstum. (red/Reuters, derStandard.at, 03.02.2015)