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Rock 'n' Roll at its very best.

Foto: APA

Vor zwei Jahren war die Welt zu Gast in Österreich. Das freute Österreich. Österreich gibt gerne den Gastgeber. Auch wenn nur ein kleiner Teil der Welt zu Gast war. Und auch wenn nur ein kleiner Teil Österreichs gastgegeben hat. Es war die Welt des alpinen Skirennsports mit ihrer Meisterschaft. Und Österreich, das kann man mit Fug und Recht behaupten, ist, wenn nicht alleiniger, dann zumindest geteilter Nabel dieser Welt – und Meister sowieso. Österreich, in diesem Falle Schladming, war gewiss ein guter Gastgeber. Nur über die Qualität der Eröffnungsfeier dieser Weltmeisterschaft ließ sich, nun ja, streiten.

Österreich ist Alpenland, und bitte, Folklore, Brauchtum – das ist kein Klischee. So viel Tracht muss sein. Und Österreich hat, ach ja, nicht nur Mozart, Volksmusik und "Sound of Music", auch Arnold Schwarzenegger from California, Wolfgang "wü Ski foahn" Ambros und Rainhard Fendrich from Austria. Und - und das ist quasi die Vereinigung aller genannten Faktoren, plus den Attributen modern, fesch, jung – Andreas Gabalier. Jedes Land, was es verdient? Es sei dahingestellt.

Die Vereinigten Staaten haben andere, ja, doch, etwas größere musikalische Stars. Aber die USA sind nicht der Nabel der Skiwelt. Und deswegen singt eine Katy Perry, singt ein Lenny Kravitz nicht bei der Ski-Weltmeisterschaft, sondern bei der Super Bowl. Denn im Football sind die Staaten der Nabel der Welt. Und wer singt bei der Ski-WM? Immerhin eine Anna Netrebko – und eine laut Veranstalterwebsite "International Sensation": Andreas Gabalier. Danke. (Birgit Riezinger, DER STANDARD, 4.2.2015)