Bild nicht mehr verfügbar.

Nicht nur die steigenden Meerestemperaturen, auch die Versauerung der Ozeane gefährdet Korallen und andere kalkbildende Meerestiere (im Bild ein Riff in einem Schutzgebiet in Papua-Neuguinea). Wie schwer die Auswirkungen künftig sein könnten, haben nun IIASA-Forscher errechnet.

Foto: REUTERS/ARC COE for Coral Reef Studies

Laxenburg - Dass die Ozean durch den Klimawandel immer saurer werden, ist bereits seit längerem bekannt. Die Meere nehmen vermehrt Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf, was allmählich zu einem Absinken des pH-Werts des Wassers führt und kalkbildende Lebewesen gefährdet. Was das künftig für diese Arten bedeuten könnte, haben nun Forscher anhand zweier Klimaszenarien berechnet. Im pessimistischsten Szenario wären bis zu 32 Prozent aller kalkbildenden Organismen stark betroffen.

Mit zunehmender Versauerung wird es für die kalkschalenbildende Organismen wie Korallen, Krustentiere oder Seeigel sowie zahlreiche Planktonarten schwerer, ihre Schutzhüllen zu bilden. Da diese Tiere eine wichtige Rolle in der Nahrungskette in marinen Ökosystemen spielen, könnte eine Dezimierung große Auswirkungen haben.

Zwischen sieben und 32 Prozent betroffen

In einer in der Fachzeitschrift "Environmental Science and Technology" veröffentlichten Studie haben die Wissenschafter des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien den Einfluss veränderter pH-Werte berechnet. Bei einem Absinken des aktuellen durchschnittlichen pH-Werts von 8,1 auf 7,95 wären demnach sieben bis zwölf Prozent der Spezies betroffen. Sinkt der Wert auf 7,8, stiege dieser Anteil allerdings auf 21 bis 32 Prozent. Als signifikant betroffen gelten dabei Spezies, wenn mindestens zehn Prozent der Population beeinflusst werden.

Die Studie gebe jedoch keine Auskunft darüber, was das für die jeweiligen Spezies bedeutet, schränkte Studienleiterin Ligia Azevedo ein. "Eine Zehn-Prozent-Rate könnte für manche Spezies kein Problem darstellen, während es für andere, empfindlichere Spezies ein Schritt in Richtung regionale Ausrottung bedeuten kann", erklärte die IIASA-Forscherin. (APA/red, derStandard.at, 9.2.2015)