Im Goldenen Quartier sind die Flächen weg. Die Geschäfte laufen zwar teilweise nicht berauschend, zurückgezogen hat sich bisher aber noch niemand. Wer jetzt in Wien ein Luxusgeschäft eröffnen will, muss auf die umliegenden Gassen ausweichen.

Die interessanteste Gegend ist sicher die Tuchlauben, wo sich schon vor einiger Zeit Vivienne Westwood eingenistet hat und Amicis jetzt sowohl für Herren als auch für Damen eigene Multibrandstores betreibt.

Foto: Akris

Mit Akris kam nun ein weiterer Anbieter von schönen Mode-Dingen hinzu. Das Modelabel aus St. Gallen ist schon lange in der Stadt präsent, das Geschäft am Kohlmarkt wurde irgendwann aber zu klein, weswegen man in der Tuchlauben neu eröffnete (das alte Geschäft wird bis Ende des Jahres als Abverkaufsgeschäft geführt).

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Auf 126 Quadratmetern lassen sich die minimalistisch-edlen Kollektionen, die Albert Kriemler jede Saison entwirft, besser präsentieren. Der Enkel von Firmengründerin Alice Kriemler-Schoch (vor zwei Jahren feierte man das 90-Jahr-Jubiläum) sitzt bereits seit 1980 im Chefdesignersessel - und hat es geschafft, Akris zu einem Synonym für Schweizer Mode zu machen. Mit Vorliebe verwendet er St. Gallener Spitze, produziert wird im Kanton Tessin, der Hauptabsatzmarkt sind die USA.

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An der Wiener Staatsoper kann man sich derzeit auch auf der Bühne von Kriemlers Künsten überzeugen: Die Kostüme von John Neumeiers Ballett Verklungene Feste / Josephs Legende stammen von ihm. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 6.2.2015)