Adblocker filtern nicht jede Anzeige aus: Immer wieder rutschen Werbungen durch, die oft von großen IT-Konzernen stammen. Das liegt an geheimen Deals, die jene Unternehmen mit den Herstellern von Adblockern abschließen. So berichtet die Financial Times über eine Abmachung zwischen Microsoft und Adblock Plus, die dafür sorgt, dass bezahlte Anzeigen bei Microsofts Suchmaschine Bing nicht gefiltert werden. Das soll den IT-Giganten teuer zu stehen kommen.
Whitelist
Auch Google hat laut TheVerge in der Vergangenheit ähnliche Deals abgeschlossen. Die Unternehmen bezahlten Adblock Plus-Hersteller Eyeo auch, um auf einer offiziellen Whitelist zu landen. Mit dieser will Eyeo "akzeptable Anzeigen" fördern, Nutzer können optional "nicht-aggressive" Werbung anzeigen lassen. Während kleinere Firmen auf die White List dürfen, ohne bezahlen zu müssen, verlangt Adblock Plus von großen Konzernen heftige Summen.
Schutzgeld?
Dadurch entsteht aus Sicht der Werbebranche ein Teufelskreis, da Adblock-Hersteller immer mächtiger und wichtiger werden. Manche Kritiker sprechen sogar von "Schutzgeld", das Eyeo verlange. Adblocker werden im Netz immer mehr zu einem Streitgegenstand. Auch, weil kostenfreie Angebote sich oft durch Werbung finanzieren. DerStandard.at hat ein "FairUse-Abo" eingeführt, mit dem Nutzer der Seite weiterhin ihre Adblocker benutzen können. (fsc, derStandard.at, 3.2.2015)