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Ein Kämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA)

Foto: Reuters/Stringer

Staatliche Hacker des syrischen Assad-Regimes geben sich in Chaträumen als junge Frauen aus, um in Rechner der Rebellen eindringen zu können. Sie verlagern die Konversation auf Messaging-Dienste wie Skype, wo sie den jungen Kämpfern "Bilder von sich" schicken (tatsächlich handelt es sich um beliebige aus dem Netz gestohlene Fotos). Wenn die Rebellen dann die Datei öffnen, installiert sich Malware, die das Gerät ausspioniert und Daten an den syrischen Geheimdienst übermittelt. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf einen neuen Bericht der Firma FireEye, die sich intensiv mit der elektronischen Kriegsführung im Syrienkonflikt auseinandergesetzt hat.

Leichte Angriffsziele

"Man hat einen Konflikt mit vielen jungen, männlichen Kämpfern; die ihre Kontakte und Operationspläne im Smartphone in der Hosentasche verstauen", so ein nicht namentlich genannter US-Geheimdienstmitarbeiter zur New York Times. Durch den geringen IT-Schutz und die geringe Organisation der syrischen Rebellen würden diese zum leichten Angriffsziel.

NSA hackt Assad

Für Schlagzeilen sorgt auch immer wieder die "Syrian Electronic Army", die Ziele wie die New York Times selbst oder US-amerikanische Banken mit DDoS-Attacken angegriffen hat. Dahinter soll aber nicht Assads Geheimdienst, sondern der befreundete Iran stecken, analysiert FireEye. Assad selbst ist naturgemäß auch Überwachungsziel: Wie NSA-Whistleblower Edward Snowden publik machte, soll der US-Geheimdienst das gesamte syrische Kommunikationsnetz abhören. Ein falsch installierter Router soll dabei sogar zu einem Blackout geführt haben. (fsc, derStandard.at, 2.2.2015)