Graz/Wien - Von 1985 bis 2001 wurde in Graz die Avantgarde-Filmzeitschrift "blimp" herausgegeben. Zum 30-jährigen Gründungsjubiläum haben sich mehrere Mitglieder der damaligen Redaktion zusammengetan, um dieses Stück österreichischer Mediengeschichte aufzuarbeiten und die Texte für die Öffentlichkeit digital neu zu erschließen.

Von 13. bis 15. März veranstaltet das Forum Stadtpark zum Auftakt des Projekts ein dreitägiges Symposium mit Lesungen, Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen. Als Partner tritt die unmittelbar darauf stattfindende Diagonale 2015 auf. Ein Mitglied des "blimp"-Projektteams ist als Mitwirkender bei einer Veranstaltung zum Thema Filmpublizistik vorgesehen.

Buch und Online-Archiv

Geplant sind weiters ein "blimp"-Buch und ein Online-Archiv aller jemals in der Zeitschrift erschienenen Artikel. Unter den seinerzeitigen Autoren und Autorinnen finden sich etliche internationale Größen wie Volker Schlöndorff, Maria Knilli, Peter Patzak, Michael Glawogger und Ernst Schmidt Jr.

Auch international wurde "blimp" seinerzeit vom Fachpublikum wahrgenommen. Abonnenten gab es im gesamten deutschen Sprachraum. Eine zweisprachige Ausgabe über den unabhängigen amerikanischen Film wurde sogar in den USA vertrieben.

Die Zeitschrift hatte Zeit ihres Erscheinens mit "wildesten materiellen Nöten" zu kämpfen, wie es das ehemalige Redaktionsmitglied Martin Schitter charakterisiert. Auch das aktuelle Jubiläumsprojekt ist mangels ausreichender Förderungen noch nicht zur Gänze durchfinanziert. Das Kernteam um Filmemacher Heinz Trenczak und Ex-blimp-Chefdesigner Dietmar Jakely hofft jedenfalls, die Online-Veröffentlichung aller Nummern bis Ende 2016 abschließen zu können.

"blimp" wurde 1985 von den Filmemachern Bogdan Grbic, Heinz Trenczak und Peter Zach im Grazer Forum Stadtpark gegründet. Bis nach der Jahrtausendwende erschien es rund 50 Mal, 44 Mal davon als reguläres Heft. (APA, 2.2.2015)