Wien - Nach dem Zahlen ist vor dem Kassieren. So auch bei den Telekombetreibern, die ihre Millionen für die Mobilfunklizenzen an den Staat abgeliefert haben und nun auf Breitbandförderung drängen. "Wird in einem Gebiet der Breitbandausbau gefördert, muss ein unbefristeter, gleichberechtigter Zugang für alle Mitbewerber zur geförderten Infrastruktur gewährleistet sein", forderte "3"-Chef Jan Trionow als Präsident des Verbands Alternativer Telekomnetzbetreiber am Freitag.

Dem niederösterreichischen Modell einer Landesnetzgesellschaft erteilt er eine Absage. Dies würde zu einem Fleckerlteppich führen, den Ausbau verteuern und verlangsamen. Viel wichtiger sei, dass die Gemeinden eine Erhebung bestehender Netzkapazitäten vornehmen. "Eine Milliarde reicht sicher nicht, um Glasfaser zu jedem Bauernhof zu verlegen", so Trionow. Zunächst sind freilich nur 300 Mio. Euro zu erwarten. Sie sollen über drei Sonderrichtlinien gemäß den 34 NUTS-Regionen der EU in Österreich fließen: Zugangsnetze (Masterplan Breitband-Access), Backhaul-Netze (Glasfaser, umfasst auch Funkstationen) und "Maulwurf-Prämie" für Leerverrohrung.

Los werden möchten die Netzbetreiber die Pflicht zur Papierrechnung und zum Mitzahlen zu öffentlichen Telefonzellen. (ung, DER STANDARD, 31.1.2015)