Die von Russland unterstützten Separatisten in der Ukraine führen unbeirrt ihren strategischen Vormarsch fort. Die EU überlegt deshalb zusätzliche Sanktionen.

Der frischgebackene griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras kündigte an, die Sanktionen blockieren zu wollen. Sein erstes Treffen nach der Wahl galt dem russischen Botschafter. Im Mai 2014 traf sich Tsipras in Moskau mit Vertretern Putins. Der Mann, den Tsipras zum Außenminister machte, der frühere Stalinist Niko Kotzias, traf sich im April 2013 mit dem großrussischen Ultranationalisten Alexander Dugin (der auch Kontakte zur FPÖ unterhält). Syriza hat im Europaparlament gegen den EU-Ukraine-Vertrag gestimmt.

Der Koalitionspartner von Tsipras, der rechtspopulistische, antisemitische Panos Kammenos, ist Verteidigungsminister. Er tritt für eine aggressivere Haltung gegenüber der Türkei ein. Was wohl bedeutet, dass die sehr hohen griechischen Verteidigungsausgaben nicht gesenkt werden. Kammenos, eng mit der sehr konservativen griechisch-orthodoxen Kirche verbandelt, will statt der EU lieber "das gleichgläubige, orthodoxe Russland mit Präsident Putin" als Partner. Anfang Jänner dieses Jahres reiste er nach Moskau.

Es sieht so aus, als hätte Putin nach Front National, FPÖ, und Ungarns Fidesz etc. links und rechts außen neue Partner für seine Versuche gefunden, die EU zu spalten. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 30.1.2015)