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Bei einer Erkältung stört die verstopfte oder rinnende Nase am meisten.

Foto: apa/Patrick Pleul

Wien - Mit der anlaufenden Virus-Influenza-Welle hat die Sachlage nicht direkt zu tun. Doch bemerkenswert sind diese Umfrageergebnisse doch: Obwohl 2014 als schwaches "Grippejahr" galt, waren drei Viertel der Österreicher ein- oder mehrmals erkältet. Das zeigte eine repräsentative Befragung von 1.503 Menschen aus ganz Österreich im Alter zwischen 14 und 69 Jahren.

Die Umfrage von "Marketagent" wurde vom Pharmakonzern Bayer in Auftrag gegeben. Jeweils ein gutes Drittel der Befragten war im Jahr 2014 einmal (35,5 Prozent) oder zwei- bis dreimal (34,5 Prozent) erkältet, knapp acht Prozent waren vier mal oder noch öfter von "Husten, Schnupfen, Heiserkeit" geplagt. Jeder Fünfte war im gesamten vergangenen Jahr gar nicht erkältet, Ältere weniger als Jüngere und Tiroler sowie Oberösterreicher seltener als der Rest Österreichs.

Die Menschen reagieren laut ihren eigenen Aussagen offenbar sehr unterschiedlich auf solche "banale", aber durchaus lästige Infektionen. Die Umfrageautoren identifizierten fünf Typen, die sich in Einstellung und Verhalten unterscheiden: Während sich schwer leidende "Sterbende Schwäne" und alles ignorierende "Helden" mit je knapp einem Drittel Bevölkerungsanteil die Waage halten, befinden sich furchtsame "Monks" (14,2 Prozent), gut vorbereitete "Druiden" (13,2 Prozent) und donnernd niesende "Trompetenkäfer" (12,1 Prozent) in der Minderheit, wobei "Monks" eher weiblich sind, die heftigen Nieser scheinbar mehr unter den Männern zu finden sind.

50 Papiertaschentücher pro Erkältung

Bei einer Erkältung stört die verstopfte (30,3 Prozent) oder rinnende (20,8 Prozent) Nase am meisten, gefolgt von Halsschmerzen (12,2 Prozent), Husten (9,2 Prozent) und Gliederschmerzen (9,0 Prozent). Pro Erkältung werden im Mittel 50 Papiertaschentücher pro Erkältung verbraucht. Viel frische Luft und Aufenthalt im Freien nannte fast die Hälfte der Befragten als Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Erkältung, dahinter rangierten "viel Obst essen", "häufiges Händewaschen", "gesunde, ausgewogeneErnährung", "ausreichend Schlaf" und "regelmäßige Bewegung/Sport". Sämtliche Vorsichtsmaßnahmen ergreifen tendenziell häufiger Frauen als Männer.

Eine Empfehlung zur Vorbeugung gab Maximilian Domej, Allgemeinmediziner aus Wien, laut einer Aussendung des Konzerns: "Auf das häufige Händewaschen sollte nicht vergessen werden. Und zwar wirklich 'waschen' und nicht nur kurz 'benetzen'. Bei Bedarf kann auch ein Desinfektionsmittel verwendet werden, allerdings mit Maß und Ziel, da exzessiver Einsatz die Haut austrocknen und zu Hautschäden führen kann."

Ganz allgemein empfindet nur ein Zehntel der Österreicher eine Erkältung als Krankheit und verhält sich auch so. Knapp zwei Drittel schonen sich zwar, erledigen aber den Alltag so gut es geht, ein Viertel schränkt sich während einer Erkältung gar nicht ein.

"Störfaktoren" Schnarchen und Jammern

Ein Drittel bekämpft eine Erkältung bereits bei den ersten Anzeichen mit Arzneimitteln, knapp die Hälfte greift zu Hilfsmitteln, wenn die Beschwerden nicht von selbst besser werden und jeder Fünfte verwendet gegen eine Erkältung für gewöhnlich überhaupt keine Arzneimittel. Signifikant mehr Männer als Frauen nehmen bei einer Erkältung keineArzneimittel. Dafür stehen vor allem Fiebersenker und Substanzen, welche die Nasenschleimhäute abschwellen lassen, zur Verfügung. 70 Prozent der Österreicher greifen allerdings im Fall einer Erkältung zu "Hausmitteln" unterschiedlichster Art.

Für rund 45 der Österreicher bedeutet eine Erkältung Verzicht auf Küsse auf den Mund, für 40 Prozent heißt es "No Sex", so die Umfrage. Fast genau so viele der Befragten in Partnerschaft haben trotz Erkältung uneingeschränkten intimen Kontakt mit ihrem Partner. Schnarchen und Jammern gelten als "Störfaktoren" (APA, derStandard.at, 29.1.2015)