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Katar ist weiter.

Foto: APA/EPA/Suki

Gastgeberteam Katar hat bei der Handball-WM der Männer in Doha nach Österreich auch Deutschland ausgeschaltet. Das DHB-Team verlor am Mittwoch das Viertelfinale 24:26 (14:18). Der WM-20. von 2013 trifft im Duell um den Finaleinzug am Freitag (16.30 Uhr MEZ) auf Polen, den doch etwas unerwarteten 24:22-Sieger über Österreichs WM-Auftaktgegner Kroatien.

"Das kann man nicht in Worte fassen. Wir hatten eine riesige Möglichkeit, etwas ganz Großes zu erreichen. Wir haben unser schlechtestes Spiel bei dieser WM abgeliefert. Das ist bitter", sagte der deutsche Kapitän David Gensheimer, der auch mit seinen fünf Treffern die erste Turnierniederlage der Deutschen im siebten Spiel nicht verhinderte.

Trainer Dagur Sigurdsson blieb derweil gewohnt gelassen und räumte eine Teilschuld an der nicht erwarteten Pleite ein. "Ich hätte früher auf eine 6:0-Abwehr umstellen müssen", sagte der Isländer bei Sky. Für Coach und Mannschaft geht es nun darum, sich in den anstehenden Platzierungsspielen einen Platz bei einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zu sichern. Am Dienstag hatte er noch gemeint, seinen Freund und ÖHB-Chefcoach Patrekur Johannesson rächen zu wollen. "Ich bin auf Mission Revanche für ihn", hatte Sigurdsson gesagt.

Hektik

Das deutsche Angriffsspiel war über 60 Minuten nicht so kaltschnäuzig und effektiv wie zuvor gewohnt. Torjäger Steffen Weinhold war durch eine Oberschenkelverletzung gehandicapt, das wirkte sich negativ auf das deutsche Rückraumspiel aus. "Wir waren zu hektisch und haben uns von der Atmosphäre anstecken lassen", räumte Weinhold ein.

Bezeichnend war die Schlussphase. Bei einem Zwei-Tore-Rückstand tauchte Patrick Groetzki in zwei Szenen frei vor Danijel Saric auf, doch der Rechtsaußen scheiterte an Katars Torhüter, der als bester Spieler der Begegnung ausgezeichnet wurde. Durch die Niederlage verpasste die DHB-Auswahl die zehnte Teilnahme an einem WM-Halbfinale, während Katar als dritte nicht-europäische Mannschaft in einem steht und dort auf Polen trifft.

Frankreich locker, Spanien knapp

Olympiasieger Frankreich und Titelverteidiger Spanien sind Katar und Polen anschließend in die Runde der besten Vier gefolgt. Europameister Frankreich setzte sich souverän mit 32:23 (18:10) gegen den WM-Vierten Slowenien durch und trifft am Freitag auf die Spanier, die in einer Neuauflage des WM-Finals 2013 Dänemark mit 25:24 (11:11) besiegten.

Spannender verlief vor allem die Partie zwischen Spanien und Vize-Europameister Dänemark. Zwei Sekunden vor dem Ende sorgte Joan Canellas für die Entscheidung. Erfolgreichster Werfer beim Sieger war Valero Rivera mit zehn Toren. (APA, sid, red, 28.1.2015)

Handball-WM, Viertelfinale, Mittwoch

Kroatien - Polen 22:24 (10:12)

Katar - Deutschland 26:24 (18:14)

Dänemark - Spanien 24:25 (11:11)

Slowenien - Frankreich 23:32 (10:18)