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Luís Figo vs. Joseph Blatter. Der Portugiese will, dass bei der Fifa unter seiner Führung Transparenz und Solidarität herrschen.

REUTERS/Denis Balibouse/Files

Lissabon/Zürich - Vor Ablauf der Bewerbungsfrist für das Präsidentenamt im Weltfußballverband (Fifa) schießen die Kandidaten aus dem Boden wie sonst nur Pilze nach einem Spätsommerregen. Während David Ginolas Bemühen ein wenig fragwürdig erscheint - der ehemalige französische Teamstürmer (47) wird von keinem Nationalverband, wohl aber von einem irischen Wettbüro lanciert - könnte Luís Figo einen durchaus seriösen Herausforderer für Amtsinhaber Joseph Blatter abgeben, der am 29. Mai ein Votum für seine fünfte Amtszeit anstrebt.

Der 42-jährige portugiesische Rekordinternationale findet es nicht länger hinnehmbar, dass bei Bemühung des Internets die Abkürzung Fifa vornehmlich das Wort Skandal als Suchergebnis zeitige. "Das ist das Erste, was wir ändern müssen. Wir müssen das Image der Fifa verbessern. Der Fußball verdient nämlich etwas Besseres als das", sagte Figo dem Nachrichtensender CNN.

Das einstige Mitglied der Galaktischen von Real Madrid, zuletzt Scout bei Inter Mailand, wo er seine Karriere vor fünf Jahren beendet hatte, will die nötigen Empfehlungsschreiben von fünf Nationalverbänden beisammenhaben. Sie müssen bis Donnerstag punkt 24 Uhr am Zürichberg, Fifa-Straße 20, einlangen.

CNN

Figo wäre der dritte Kandidat aus Europa, der gegen Blatter in den Ring steigen will. Der ehemalige französische Fifa-Funktionär Jérôme Champagne gilt als kleinste Nummer. Aller Ehren wert ist das Engagement des niederländischen Verbandsbosses Michael van Praag. Der Ex-Vorsitzende von Ajax Amsterdam soll ebenfalls schon fünf Befürworter hinter sich haben. Über keine Basis im eigenen Umfeld scheint der jordanische Fifa-Vizepräsident und Verbandschef Prinz Ali bin Al Hussein zu verfügen. Die asiatische Föderation hat sich schon für Blatter ausgesprochen, der zwar nicht Georg von Frundsbergs Wahlspruch "Viel Feind, viel Ehr'" für sich ins Treffen führen, aber gut damit leben kann, dass sich viele Konkurrenten gegenseitig Stimmen wegnehmen. (sid, lü, DER STANDARD, 29.1.2015)