Wien - Die traditionell hohe Zahl an Invaliditätspensionen (2013 waren es 204.000) sorgt in Österreich seit Jahren für politische Debatten. Die FPÖ wollte nun im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SP) wissen, wie viele Invaliditätspensionisten es gibt, die jünger als 30 Jahre sind. Das Ergebnis: Mit Stand November 2014 waren es 1366 - 864 davon waren Männer, 502 Frauen. Der Zuwandereranteil liegt bei nicht ganz neun Prozent.

Psychiatrische Erkrankungen

Zuerkannt wird diese Form der Frühpension keineswegs nur nach schweren Unfällen oder körperlichen Erkrankungen. Fast 60 Prozent aller Fälle gehen auf psychiatrische Erkrankungen zurück - ein Trend, der sich bei der Invaliditätspension seit einigen Jahren quer durch alle Altersgruppen zieht. Hoch ist die Durchschnittspension der unter 30-Jährigen mit 614 Euro nicht, es gibt aber laut Sozialministerium auch einen Fall mit einer Bruttopension von 1938 Euro im Monat.

43 Prozent der Betroffenen haben trotz des niedrigen Alters bereits eine unbefristete Pension. Seit dem Vorjahr gibt es ein neues System. Wenn noch eine Chance auf eine Umschulung besteht, wird zunächst ein Rehabilitationsgeld statt der Pension gewährt. Die Zahl der Bezieher von Rehabilitationsgeld, die unter 30 sind, liegt derzeit bei circa 1000. (go, DER STANDARD, 28.1.2015)