New York - Das Soldatendrama "American Sniper" bleibt in den nordamerikanischen Kinocharts vorn. Clint Eastwoods Film spielte am Wochenende 64,4 Millionen Dollar (57,5 Millionen Euro) ein, wie der Branchendienst Boxoffice Mojo errechnete. Jennifer Lopez meldete sich mit "The Boy Next Door" zurück, kam aber nur auf 15 Millionen. Johnny Depp landete mit "Mortdecai - Der Teilzeitgauner" einen Flop.
Eastwoods Erfolg wird umso deutlicher, wenn man bedenkt, dass der Film schon das dritte Wochenende in den großen Kinos läuft - Lopez' Psychothriller und Depps Gaunerkomödie sind hingegen gerade erst gestartet. "American Sniper" spielte allein an diesem Wochenende fast gleich viel ein wie alle anderen Filme in den Top Ten zusammen. Der Film mit Bradley Cooper erzählt die Geschichte von Chris Kyle, der als erfolgreichster Scharfschütze der US-Geschichte gilt und vor zwei Jahren selbst erschossen wurde. Bei Kosten von 59 Millionen Dollar hat der Film bisher 200 Millionen Dollar eingespielt - und läuft weiter hervorragend in den Kinos. Er ist zudem für sechs Oscars nominiert.
Der neue Film von Lopez ist allerdings durchaus ein finanzieller Erfolg, denn er hat gerade einmal vier Millionen Dollar gekostet. Lopez spielt eine Frau in Scheidung, deren Liebhaber eine Obsession entwickelt und sie verfolgt. Was nach simplem Fernsehfilm klingt und bei den Kritikern auch komplett durchfiel, scheint doch genügend Zuschauer anzulocken.
Auf Platz drei kommt mit 12,4 Millionen Dollar die Bärengeschichte "Paddington" mit Nicole Kidman, dahinter mit 11,6 Millionen Dollar die Komödie "Die Trauzeugen AG" . Liam Neeson schafft mit "Taken 3" immerhin noch 7,6 Millionen und "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben" mit 7,1 Millionen Platz sechs.
Auf Platz sieben folgt der zweite Neueinsteiger, "Strange Magic". Der Trickfilm basiert auf einer Idee von George Lucas und spielte zum Start gut 5,5 Millionen Dollar ein. Dahinter kommt das ebenso gefeierte wie kritisierte Rassismusdrama "Selma" mit 5,5 Millionen und auf Platz neun schließlich der zweite Neueinsteiger: Gerade einmal 4,1 Millionen Dollar spielte Depp mit "Mortdecai" ein. Bei geschätzten Kosten von 60 Millionen Dollar dürfte das eine mittlere Katastrophe für die Produzenten - darunter Depp selbst - sein. (APA, 26.1.2015)