Kairo - Die Aufregung war groß, als die Nachrichtenagentur AP vergangene Woche unter Berufung auf Mitarbeiter des Ägyptischen Museums in Kairo von einem folgenreichen Missgeschick berichtete: Demnach soll die Totenmaske des Pharaos Tutanchamun bei Reinigungsarbeiten im Vorjahr zu Boden gefallen sein, der dabei abgebrochene Bart sei dilettantisch mit Epoxidharz wieder angeklebt worden.

Der Museumsdirektor Mahmud al-Halwagi und der Antikenminister Mamdouh Eldamaty dementierten daraufhin den Zwischenfall und betonten, die wertvolle Maske sei im selben Zustand wie bei ihrer Entdeckung im Jahr 1922. Doch dieser vermeintlichen Richtigstellung widerspricht nun wiederum ein deutscher Experte: Der auf Metall spezialisierte Konservator Christian Eckmann habe die Maske in Kairo untersucht und die Schäden bestätigt, berichtete die ägyptische Staatszeitung "Al-Ahram" am Sonntag.

Schaden reversibel

Eckmann war vom ägyptischen Antikenministerium mit der Untersuchung betraut worden, um die Anschuldigungen aufzuklären. Die Schäden seien zwar vorhanden, für die Maske bestehe allerdings keine ernsthafte Gefahr, so Eckmann bei einer Pressekonferenz. Die Eingriffe ließen sich beheben.

Laut Eckmann sei es zudem nicht ungewöhnlich, dass der Bart im Laufe der Zeit lose werden könne. Zuletzt sei der Bart 1941 beim Restaurieren der Maske fixiert worden. Als nun erneut geklebt wurde, sei der in der Fachwelt umstrittene Epoxidharz als Kleber verwendet worden. "Er wurde zwar unsachgemäß aufgetragen", so Eckmann, "aber der Schaden kann rückgängig gemacht werden". Der Experte wurde nun nach Angaben von "Al-Ahram" mit der Reparatur der Maske beauftragt. (APA/red, derStandard.at, 25.1.2015)