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Die Griechen entscheiden heute über die Spar- und Sozialpolitik ihres hochverschuldeten Landes.

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Das Linksbündnis Syriza von Alexis Tsipras ist in den Umfragen voran.

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Trotzdem ist auch der aktuelle Regierungsschef Antonis Samaras siegessicher.

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Athen - In Griechenland hat die mit Spannung erwartete Parlamentswahl begonnen. Seit 6.00 Uhr (MEZ) sind die Wahllokale geöffnet. Knapp zehn Millionen Bürger sind an die Urnen gerufen. Die Wahl gilt als richtungsweisend für die künftige Spar- und Sozialpolitik des hoch verschuldeten Landes.

Als Favorit geht das Linksbündnis Syriza unter Alexis Tsipras ins Rennen. Umfragen zufolge lag Syriza zuletzt mit etwa sieben Prozentpunkten vor der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia.

Vom Ausgang der vorgezogenen Wahl hängt die Fortsetzung des strikten Sparkurses in dem hoch verschuldeten Krisenstaat ab. Tsipras will unter anderem Teile der von den Geldgebern diktierten Sparmaßnahmen rückgängig machen. Der griechische Schuldenberg hat sich im vergangenen Jahr auf 177,7 Prozent der Wirtschaftsleistung summiert.

Offen ist, ob das Linksbündnis von Tsipras allein regieren wird können. Wegen des die größte Partei belohnenden griechischen Wahlrechts reichen rund ein Drittel der Stimmen für eine absolute Mehrheit im Parlament.

Samaras siegessicher

Der griechische Regierungschef Antonis Samaras hat die Wahl in Griechenland als entscheidend für die Zukunft des Landes bezeichnet. Vom Ergebnis hänge es ab, ob das Land "seinen europäischen Kurs fortsetzt", sagte der konservative Politiker nach der Stimmabgabe in der kleinen Touristen-Hafenstadt Pylos auf der Halbinsel Peloponnes.

"Wir werden siegen", sagte Samaras. Viele unentschlossene Wähler würden seiner Nea Dimokratia ihre Stimme geben, meinte er weiter.

Tsipras zuverisichtlich

Auch Tsipras hat sich zuversichtlich gezeigt. "Heute entscheidet das griechische Volk, ob die harte Sparpolitik fortgesetzt wird oder ob das Land einen Neuanfang startet, damit die Menschen in Würde leben können", sagte Tsipras nach der Stimmabgabe in Athen am Sonntag.

Wegen des riesigen Presseandrangs hatte Tsipras Schwierigkeiten, ins Wahllokal zu gelangen. Im Athener Stadtteil Kypseli blockierten mehrere Dutzend Journalisten und Kamerateams minutenlang den Eingang zu der Grundschule, in der Tsipras wählen sollte. "Meine Geduld ist endlos, ich habe fünf Jahre lang auf diesen Moment gewartet", meinte er gelassen.

Die Wahllokale werden um 18.00 Uhr (MEZ) schließen. Unmittelbar danach werden erste Prognosen erwartet. Mit Hochrechnungen wird etwa zwei Stunden später gerechnet.In Umfragen vor der Wahl lag das Linksbündnis Syriza unter Alexis Tsipras vorn. (APA, 25.1.2015)