Caracas - Tausende Menschen haben in der venezolanischen Hauptstadt Caracas gegen Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln und die hohe Inflation protestiert. Sie folgten damit am Samstag einem Aufruf des Oppositionsbündnisses "Mesa de Unidad Democratica" (MUD) zu einem "Marsch der leeren Töpfe". Die Demonstranten führten Schilder mit Aufschriften gegen die Linksregierung von Präsident Nicolas Maduro mit sich.

Maduro bekräftigte am Samstag indes seine Ansicht, es herrsche ein "Wirtschaftskrieg". Er warf Unternehmen vor, das Volk zu sabotieren und Lebensmittel zu verstecken. Dagegen machte der Oppositionspolitiker Henrique Capriles Maduro für die Krise verantwortlich. Die oppositionelle Ex-Abgeordnete Maria Corina Machado betonte, die Regierung sei in ihrer "Endphase". "Maduro ist das Chaos", sagte sie bei der Protestveranstaltung.

Venezuela ist in der Rezession und kämpft seit Monaten gegen die sinkenden Ölpreise. Über 90 Prozent der Deviseneinnahmen stammen aus dem Ölgeschäft. 2014 lag die Inflationsrate über 60 Prozent. Die Venezolaner müssen seit Anfang des Jahres in langen Schlangen vor Supermärkten anstehen, um Lebensmittel wie Mehl zu bekommen. Auch viele Hygieneartikel wie Babywindeln sind Mangelware. Viele Regale sind seit Wochen leer. (APA, 24.1.2015)