Wien - Der Zeithistoriker Oliver Rathkolb ist von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) mit der Leitung des wissenschaftlichen Beirats für das am Heldenplatz geplante Haus der Geschichte betraut worden. Das ist eines der Ergebnisse eines Treffens mit den Leitungen des Kunsthistorischen Museums (KHM), der Nationalbibliothek (ÖNB) und des Staatsarchivs, das gestern, Freitag, Abend stattgefunden hat.

Ausstellungskonzept

Rathkolb werde einem Team von rund 25 österreichischen und internationalen Experten vorstehen, das auf den Ergebnissen der zahlreichen Vorstudien aufbauend bis Sommer ein Ausstellungskonzept erarbeiten soll, hieß es dazu aus dem Ministerbüro. "Die inhaltliche Vorgabe ist, dass es ein lebendiges Haus sein soll - also nicht nur ein Ausstellungsbetrieb, sondern es soll schon auch ein Haus sein, wo Veranstaltungen stattfinden. Es soll ein Haus sein, das sich mit der neueren Geschichte Österreichs befasst", sagte Ostermayer im heutigen Ö1-Morgenjournal. "Die Diskussion ist immer so ab 1848 bis heute."

Geplante Eröffnung im Jahr 2018

Während für die genaue Organisationsform in den nächsten Wochen unter der Federführung der ÖNB verschiedene Modelle ausgearbeitet und geprüft werden sollen, hat man sich bereits auf eine konkrete Lokalisierung der geplanten 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in zum Heldenplatz gelegenen Räumen im ersten Obergeschoß, der Beletage der Neuen Burg geeinigt. Teile der Hofjagd- und Rüstkammer sollen dafür ebenso umgruppiert und verlegt werden wie Teile der ebenfalls zum KHM gehörenden Sammlung Alter Musikinstrumente. Wie bekannt wird vor allem der geplante Ausbau des Weltmuseum Wien reduziert, um Platz für das neue "Haus der Geschichte" zu schaffen, das 2018, 100 Jahre nach der Ausrufung der Ersten Republik, eröffnet werden soll.

Vom derzeitigen Haupteingang der Nationalbibliothek am Heldenplatz soll man künftig nicht nur in das Ephesos Museum, sondern auch in das Haus der Geschichte und in das Weltmuseum Wien gelangen können - dies eröffne "die international einmalige Möglichkeit des Austausches mit den benachbarten Museen. Dadurch erschließen sich vollkommen neue Fragestellungen für die österreichische Geschichte", so Ostermayer. (APA, 24.1.2015)