Die Start- und Landebahn am Flughafen in Schwechat ist bereits für den Superjumbo geeignet, allerdings muss noch das Terminal umgebaut werden.

Wien – Emirates fliegt mit dem weltgrößten Passagierjet, dem A380, von Dubai nach München, Zürich, Amsterdam, London, Barcelona, Mailand, Paris, Manchester und Frankfurt. Wann Wien angeflogen wird, hängt laut Emirates-Österreich und -Osteuropa-Chef Martin Gross vom Wiener Flughafen ab, der die dafür nötige Infrastruktur bereitstellen muss. Wien sei mittelfristig jedenfalls eine A380-Destination, sagte Gross am Donnerstagabend vor Journalisten.

Als positiv wertet er, dass der Wiener Flughafen von sich aus A380-tauglich werden wolle. Die Start- und Landebahn in Schwechat ist bereits für den Superjumbo geeignet, allerdings muss noch das Terminal umgebaut werden. Gross kann sich vorstellen, in einer Übergangsphase auch ohne A380-Terminal auszukommen – "aber nur, wenn es vom Flughafen die Zusage zum Terminalumbau gibt". Die doppelstöckige Emirates-Maschine würde dann vorerst auf dem Vorfeld parken.

Streit um Flugrechte

Weiter ungelöst ist der Streit um die Flugrechte zwischen Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten, wobei es aus Sicht der Araber zuletzt Fortschritte gab. So erlaubten die österreichischen Behörden Emirates im Herbst einen zusätzlichen, 14. wöchentlichen Wien-Flug, und der A380 ist im Luftverkehrsabkommen zwischen Dubai und Wien erstmals nicht mehr explizit verboten worden.

Neben Emirates fliegt auch die Austrian Airlines nach Dubai, Niki seit kurzem ins benachbarte Emirat Abu Dhabi. Einen Wettbewerbsvorteil hat der Airport in Dubai gegenüber europäischen, indem er 24 Stunden offen hat. In Europa ist das undenkbar. Pro Jahr eröffnet Emirates rund zehn neue Destinationen. Auf dem österreichischen Markt sieht Gross ein extrem kurzfristiges Buchungsverhalten.

Aufgrund der Bindung der Landeswährung Dirham an den US-Dollar würden US-Verbindungen heuer teurer werden und jene in die EU billiger, kündigte Gross an. Weil Dubai kein Öl habe, sei der hohe Dollarkurs ein Nachteil, zumal die Einnahmen großteils in Euro seien. Seit etwa drei Jahren werde der Kerosinpreis bei Emirates nicht mehr gehedgt, was für die Airline beim aktuell niedrigen Ölpreis natürlich ein Vorteil sei. "Wir kaufen unser gesamtes Öl zu den gleichen Konditionen ein wie die Lufthansa oder British Airways", so Gross. (Claudia Ruff, derStandard.at, 23.1.2015)