Richmond - Zehn ehemalige McDonald's-Mitarbeiter haben die Fastfood-Kette wegen "zügelloser rassistischer und sexueller Belästigung" geklagt. Ihre Vorwürfe erheben die neun Afroamerikaner und ein hispanischer Ex-Angestellter gegen Vorgesetzte in drei Restaurants im US-Staat Virginia, die von Franchise-Unternehmer Michael Simon betrieben werden.

Ein Aufseher soll schwarze Mitarbeiter etwa als "Ghetto" und "Schlampe" bezeichnet und sexuelle Andeutungen gemacht haben. Ein anderer habe einen hispanischen Mitarbeiter einen "dreckigen Mexikaner" genannt sowie Angestellte begrapscht und ihnen Fotos seiner Genitalien geschickt.

Als Schwarze "nicht ins Profil gepasst"

Vergangenen Mai seien schließlich mehr als ein Dutzend schwarze Mitarbeiter zeitgleich entlassen worden, nachdem mehrere Weiße eingestellt worden waren. Als Begründung habe Simon erklärt, die Schwarzen hätten "nicht in das Profil" gepasst, heißt es in der am Donnerstag eingereichten Klage. Die Betroffenen hätten sich später vergeblich an McDonald's gewandt.

Der Konzern teilte laut Medienberichten vom Donnerstag mit, die Klage noch nicht gesehen zu haben und sich daher nicht äußern zu können. McDonald's und dessen Franchisenehmer fühlten sich aber verpflichtet, alle Mitarbeiter fair zu behandeln.

Der Fall dürfte eine Antwort auf die Frage geben, inwieweit die Fastfood-Kette für das Vorgehen ihrer Franchisenehmer verantwortlich gemacht werden kann. In den USA wird die überwiegende Mehrheit der 14.000 McDonald's-Restaurants von Franchisenehmern betrieben. (APA, 23.1.2014)