Wien/Pretoria - 1.215 Nashörner sind 2014 in Südafrika von Wilderern getötet worden, was einen neuen Negativrekord bedeutet, berichtete die Naturschutzorganisation WWF am Donnerstag via Aussendung. Das sei ein Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit dem Jahr 2007, in dem nur 13 Tiere gewildert wurden, stiegen die Zahlen der gewilderten Breit- und Spitzmaulnashörner sprunghaft an.
In Afrika leben nach WWF-Angaben derzeit noch etwa 25.500 Nashörner aus zwei Arten, über 80 Prozent davon in der Republik Südafrika. Besonders dramatisch sei demnach die Situation im berühmten Krüger Nationalpark, wo in den vergangenen zwölf Monaten über 827 Tiere getötet wurden. Die Wilderer kämen häufig über die offene Grenze aus dem Nachbarland Mosambik, wo die Tiere mittlerweile ausgerottet wurden. Das Rhinozeroshorn ist vor allem in Vietnam begehrt, wo es als Statussymbol für Wohlhabende gilt oder in geriebener Form als "dubioses Heilmittel" eingesetzt wird, so die Naturschutzorganisation.
"Auch bisher sichere Nashornländer wie Namibia sind zunehmend von Wilderei betroffen. Gelingt es uns nicht, die Nachfrage zu zügeln und die Wilderei einzudämmen, könnten Nashörner in wenigen Jahrzehnten fast nur noch in Zoos zu erleben sein", befürchtet Georg Scattolin, Artenschutz-Experte des WWF Österreich. (APA, 22.1.2015)