Teils kräftige Verluste mussten deutsche Verlage bei den Zeitungsverkäufen im vierten Quartal 2014 hinnehmen. So hatte etwa der Springer-Konzern laut IVW ein deutliches Minus zu verkraften. Die "Bild"-Zeitung verlor demnach knapp neun Prozent und verkaufte im vierten Quartal nur noch etwas über zwei Millionen Exemplare. Damit wurde das Blatt innerhalb von etwas mehr als zehn Jahren praktisch halbiert. Im Jahr 2003 waren es noch mehr als vier Millionen verkaufte Exemplare.

"Lieber kannibalisiere ich mich selbst, als von anderen gefressen zu werden", twitterte dazu "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann und verwies zugleich auf 250.000 Digital-Abonnenten für "Bild Plus". Er veröffentlichte eine Grafik, wonach Print und Online mit 27,4 Millionen gemeinsam so viele Leser wie noch nie zuvor erreichen würden. Glaubt man dieser Milchmädchen-Rechnung, dann gäbe es keine Doppelleser, was aber völlig unrealistisch ist.

Verluste bei Abos und im Einzelverkauf gab es auch bei der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Süddeutschen Zeitung", "taz" und "Welt", nur das "Handelsblatt" legte in beiden Kategorien zu.

Zeitschriften

Auflagenrückgänge gab es auch für die meisten Zeitschriften. Sie haben in Deutschland fast eine Million Leser verloren. Nach der am Mittwoch veröffentlichten Media-Analyse erreichen sie aber immer noch 90,3 Prozent der über 14-Jährigen und damit rund 63,5 Millionen Menschen. Die Verlierer reichen von den Frauen- bis zu den TV-Programmzeitschriften, in fast allen Gattungen gibt es auch Gewinner.

Dazu gehört etwa das Herrenmagazin "Playboy", das seine Leserschaft um über zehn Prozent auf 1,07 Millionen steigerte. "Bild der Frau" wird jetzt von 5,60 Millionen gelesen (Juli 2014: 5,18 Millionen), während "Bravo" (700.000) bei den Jugendlichen mehr als zehn Prozent verlor. Unter den aktuellen politischen Magazinen gewann "Der Spiegel" (6,13 Millionen) leicht dazu. Der "Stern" kam auf 6,59 Millionen und gab damit 400.000 Leser ab. "Focus" (4,45 Millionen) verlor leicht. (APA, red, 21.1.2015)