Rom - Zwei vermeintlich ägyptische Mumien, die in den Vatikanischen Museen aufbewahrt werden, haben sich als Fälschungen entpuppt (Fotos finden Sie hier). Experten stellten mithilfe der C14-Methode zur Altersbestimmung fest, dass die circa 60 Zentimeter langen Mumien, die einem Kind und einer Katze aus der Pharaonenzeit zugeschrieben wurden, eigentlich aus dem 19. Jahrhundert stammen und in Großbritannien hergestellt wurden, berichtete die Tageszeitung "Il Messaggero".

Auf dem Gesicht einer der beiden Mumie wurde eine Zinnfolie entdeckt, die in Wales produziert wurde. "Wir haben die modernsten Technologien angewendet, um der Herkunft der vermeintlichen Mumien nachzugehen", berichtete Alessia Amenta, Direktorin der Ägypten-Abteilung der Vatikanischen Museen.

Große Nachfrage führte zu Fälschungen

Der Handel mit Mumien war in der Vergangenheit sehr verbreitet gewesen und habe bereits im Mittelalter begonnen. Im ganzen Mittelmeerraum wurden Mumien verkauft, deren Pulver für pharmazeutische Zwecke verwendet wurde, berichtete Amenta. Von einer "Mumien-Manie" könne man ab der Renaissance sprechen. "Wahre Mumien kosteten viel, daraufhin hat der Handel mit Fälschungen begonnen", so Amenta.

Vor allem nach Napoleons Ägypten-Feldzug sei das Interesse von Privatsammlern für Mumien besonders gestiegen. Ähnliche Mumien wie jene, die sich im Vatikan befinden, gibt es rund 40 in Europa, darunter vier in Turin. (APA/red, derStandard.at, 21. 1. 2015)