Jerusalem - Bei einem Messerangriff in einem Bus in der israelischen Stadt Tel Aviv hat ein Palästinenser Mittwochfrüh mitten im Berufsverkehr sieben Menschen verletzt. Der 23-Jährige habe zunächst auf den Busfahrer und dann auf die Fahrgäste eingestochen, teilte die Polizei mit. Vier Menschen seien schwer verletzt worden. Anschließend habe der Täter zu fliehen versucht, sei aber ins Bein geschossen worden.

Der Mann wurde festgenommen und wird derzeit Polizeiangaben zufolge verhört. Der Tatort wurde abgesperrt sowie die Sicherheitsvorkehrungen in Tel Aviv verschärft.

Lieberman: Abbas trägt Mitverantwortung

Außenminister Avigdor Lieberman machte Spitzenvertreter der Palästinenser für das Attentat mitverantwortlich. Er nannte unter anderen Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas, Hamas-Führer Ismail Hanija und zwei arabische Knesset-Abgeordnete. "Sie alle sind Teil eines Prozesses, der das Recht Israels untergräbt, als jüdischer Staat zu existieren", sagte Lieberman laut Berichten israelischer Medien am Mittwoch.

Zu der Tat bekannte sich zunächst keine Organisation. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas lobte den Angriff jedoch als "heldenhaft". Hamas-Führer Isat al-Rishek schrieb auf Twitter von einer "natürlichen Antwort auf die Besatzung".

In den vergangenen Monaten gab es mehrmals ähnliche Vorfälle. Besonders im Westjordanland und in Ostjerusalem haben sich zuletzt die Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis erhöht. (Reuters, 21.1.2015)