Andreas Reindl ist der neue Klubchef der Salzburger FPÖ.

Killer/Stadt Salzburg

Salzburg - Die Salzburger Freiheitlichen kommen nicht zur Ruhe. Nach dem Parteiaustritt des stellvertretenden Landtagsklubobmanns Friedrich Wiedermann vergangene Woche wurde Montagabend der Klubchef der Blauen im Gemeinderat der Landeshauptstadt, Andreas Schöppl, völlig überraschend abgelöst. Parteiinsider sprechen von einem von langer Hand vorbereiteten "Putsch" gegen Schöppl. Dieser leitete den Gemeinderatsklub seit 2009. Von 1999 bis 2004 war der Rechtsanwalt Landtagsabgeordneter. Der von der Entwicklung sichtlich überraschte Schöppl war am Dienstag zu keiner Stellungnahme bereit.

Brisant ist die Nachfolgeregelung: Dem 53-jährigen Schöppl folgt Bezirksparteigeschäftsführer Andreas Reindl (46) nach. Die FPÖ spricht in einer Aussendung offiziell von "Verjüngung".

Tatsächlich übernimmt mit Reindl ein Funktionär das blaue Ruder, der über sehr gute Kontakte zu extrem rechten Kreisen zu verfügen scheint. Zuletzt trat Reindl bei einer Mahnwache für die Opfer der Terroranschläge von Paris aufseiten der Identitären auf.

Rechtsruck

"Mit Reindl rückt die FPÖ komplett nach rechts", sagt auch SPÖ-Gemeinderatsklubobmann Bernhard Auinger. Es sei zu befürchten, dass man sich nun auch in Salzburg auf Verhältnisse in der täglichen politischen Diskussion einstellen müsse, die man bisher nur aus anderen Bundesländern kannte. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, 21.1.2015)