Moskau - Der weltgrößte Öldienstleister Schlumberger nutzt die gegenwärtige Schwäche der russischen Branche. Der US-Konzern kauft sich bei der Bohrfirma Eurasia Drilling ein, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten.

Schlumberger legt dafür 1,7 Mrd. Dollar (1,5 Mrd. Euro) auf den Tisch und bekommt zunächst 45,65 Prozent der Anteile. Zudem erhalten die Amerikaner die Option, die russische Firma später komplett übernehmen zu können.

Die russische Ölbranche leidet unter dem rasanten Verfall des Ölpreises und den westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts. Allerdings unterliegen weder Eurasia noch der Konzernchef Alexander Putilow oder der größte Anteilseigner Alexander Djaparidse den Strafmaßnahmen.

Die Transaktion soll in mehreren Schritten vollzogen und im ersten Quartal abgeschlossen werden. Im Zuge dessen verschwinde Eurasia vom Kurszettel der Londoner Börse, hieß es. Am Dienstag verteuerten sich die im vergangenen Jahr abgestürzten Eurasia-Papiere um zwei Drittel auf 20,45 Dollar.

Schlumberger bietet 22 Dollar pro Anteilsschein. Die beiden Firmen unterhalten bereits seit 2011 eine strategische Allianz. Der Ölpreisverfall wirkt sich aber auch auf Schlumberger aus. Der Konzern streicht deshalb 9.000 Arbeitsplätze. Das entspricht sieben Prozent der Belegschaft. Der Dienstleister bietet vor allem Fördertechnik und Ausrüstung an. (APA/Reuters, 20.1.2015)