Für die "vierte industrielle Revolution", die sich im Konzept Industrie 4.0 verwirklichen soll, sei Bildung essenziell, hat Infineon-Österreich-Chefin Sabine Herlitschka bei einer Veranstaltung betont. Die steigende Bedeutung von Bildung zeige sich bei der Belegschaft des Chipherstellers: Hatten vor 10 Jahren erst 30 Prozent der Mitarbeiter einen akademischen Abschluss, sei es jetzt die Hälfte.

Den schon jetzt in Österreich bestehenden Fachkräftemangel bekomme das Unternehmen mit Hauptsitz in Villach (Kärnten) direkt zu spüren, erläuterte die Vorstandsvorsitzende: 100 freie Stellen könnte Infineon besetzen - davon sei für 75 Prozent technisches Know-how Voraussetzung. Insgesamt sind bei Infineon in Österreich derzeit mehr als 3.300 Personen beschäftigt.

Bestandteile des Produktionsprozesses

Bei Industrie 4.0 werden die Bestandteile des Produktionsprozesses und auch das entstehende Produkt selber untereinander mittels Internet vernetzt. Menschliche Arbeit werde dadurch nicht überflüssig, sondern anders eingesetzt, erläuterte Herlitschka die neue "Wissensökonomie" bei einer Veranstaltung im "Salon Z" Montagabend in Wien.

Neben der Bildung hält die Managerin auch staatliche Förderungen für wichtig, um künftig im Wettbewerb zu bestehen. Bei der EU kritisiert sie eine überholte Haltung im Beihilfenrecht, die von einem Wettbewerb zwischen den einzelnen EU-Staaten bzw. nationalen Unternehmen ausgehe. In Wahrheit spiele sich in den meisten Branchen der Wettbewerb auf globaler Ebene ab - die Wirtschaftsräume Amerika, Europa und Asien konkurrierten. (APA, 20.1. 2015)