"American Sniper" legt ein äußerst starkes Startwochenende hin.

Alle Jahre wieder bietet sich einige Wochen vor den Oscars das selbe Bild: Nach und nach tauchen all die nominierten Filme in DVD-Qualität im Internet auf. Die Filmstudios versuchen dies über technische Maßnahmen wie Wasserzeichen zu verhindern - und scheitern damit konsequent.

Zweifel kommen auf

Ein Film wurde dabei von diesem Leak besonders hart getroffen: War "American Sniper" damit doch noch vor seinem Kinostart online verfügbar. Ein ähnliches Schicksal war in der Vergangenheit nur wenigen Filmen beschert, darunter etwa "Expandables 3". Viele Beobachter hatten daraufhin einen Zusammenhang zwischen der Bittorrent-Verfügbarkeit und schlechten Einspielergebnissen hergestellt. "American Sniper" zieht diese Einschätzung nun aber in Zweifel, wie Torrentfreak herausstreicht.

Rekord

So hat der Film von Regisseur Clint Eastwood an seinem US-Eröffnungswochenende 90,2 Millionen Dollar eingespielt. Für die Winterperiode zwischen Dezember und Februar stellt dies einen neuen Rekord dar, womit auch all die Blockbuster wie Avatar oder die Hobbit-Trilogie übertroffen wurden. Dies obwohl der Film in den letzten Wochen millionenfach heruntergeladen wurde.

Relativ

Freilich lässt sich der Beweis, dass der Leak dem Film nicht geschadet hat, alleine mit diesen Zahlen ebenfalls nicht erbringen. Schließlich könnte es ebenso sein, dass American Sniper sonst noch die eine oder andere Million mehr eingespielt hat. Umgekehrt könnte es natürlich auch sein, dass der Leak hier als zusätzliche Werbung fungiert hat. Klar macht das aktuelle Beispiel also vor allem, dass die Behauptung eines kausalen Zusammenhangs zwischen Online-Vorabveröffentlichung und eines schlechten Einspielergebnisses nicht so einfach haltbar ist. (red, derStandard.at, 20.1.2015)