Kupfer- und Goldspirale sind gleich gut zur Verhütung geeignet: Beide haben einen Pearl Index von etwa 0,5.

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Zu den hormonfreien, zuverlässigen und bequemen Verhütungsmitteln zählen die Intrauterinpessare (IUP) - auch Spiralen genannt. Sogenannte Goldspiralen sind in der Regel Kupferspiralen mit Goldclips oder Goldkernen. Einige Goldspiralen-Anbieter versprechen Frauen glänzende Zeiten: Dank der Goldzugabe könne noch zuverlässiger verhütet werden.

Auch weitere Vorteile wie ein besserer Schutz vor Infektionen winken angeblich. Alles Blech, befindet das Onlinemagazin Gute Pillen - Schlechte Pillen (GPSP), denn es fehlen hierfür wissenschaftliche Belege. Hier gehe es also vor allem um eine Marketing-Strategie: Denn Goldspiralen sind bis zu viermal so teuer (84 Euro) wie pure Kupferspiralen (ab 20 Euro).

Kein Nachweis

Intrauterinpessare oder "Spiralen" sind T-förmige flexible Plastikkörper, die entweder nur mit Kupfer umwickelt oder zusätzlich auch mit Gold versehen sind. Sie werden von der Ärztin oder vom Arzt in der Gebärmutter eingesetzt und können dort üblicherweise fünf Jahre liegen.

Anbieter und Gesundheitsportale bewerben derzeit schwärmerisch goldhaltige Spiralen. Sie würden sicherer verhüten als bloße Kupferspiralen, könnten vor Gebärmutterentzündungen schützen und seien verträglicher. Der Goldzusatz sorge dafür, dass der Kupferdraht länger makellos bleibt und sich so die übliche Tragedauer erhöht.

Doch wissenschaftliche Untersuchungen, die das belegen, findet GPSP nicht. Selbst auf Nachfrage konnten die Hersteller keine Vorteile in Sachen Verträglichkeit und Zuverlässigkeit liefern. "Das verwundert nicht. Gold besitzt nun mal erwiesenermaßen keine empfängnisverhütende Wirkung", sagt Wolfgang Becker-Brüser, Herausgeber des deutschen Arznei-Telegramms und Mitbegründer von GPSP. (red, derStandard.at, 19.1.2015)