Beirut/Jerusalem - Bei einem israelischen Luftangriff auf die syrischen Golanhöhen sind am Sonntag nicht nur sechs libanesische Milizionäre, sondern auch sechs iranische Soldaten getötet worden. Das verlautete am Montag aus den Reihen der schiitischen Hisbollah. Unter den Opfern sei auch ein General der Revolutionsgarden, bestätigte die iranische Elitetruppe auf ihrer Internetseite.

Israel habe die Stellungen in der Provinz Kuneitra am Sonntag mit Hubschraubern attackiert, teilten die Revolutionsgarden mit. Bei dem Angriff waren auch sechs Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet worden. Diese und die sechs getöteten Revolutionswächter seien in einem Konvoi aus drei Fahrzeugen unterwegs gewesen, verlautete aus dem Umfeld der Hisbollah. Die schiitische Miliz und der Iran unterstützten im Bürgerkriegsland Syrien die Armee von Machthaber Bashar al-Assad.

Netanyahu: "Werden alles tun, was nötig ist"

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bekräftigte das Recht seines Landes auf umfassende Selbstverteidigung. "Wir werden alles tun, was nötig ist, um uns selbst zu verteidigen, wo auch immer", sagte Netanyahu am Montag. Weder bestätigte noch dementierte er dabei einen israelischen Luftangriff auf die Golanhöhen in Syrien. "Wir werden uns von niemandem die Hände binden lassen, auch nicht vom IStGH."

Das rund 1700 Quadratkilometer große Golan-Plateau ist dünn besiedelt und hat vor allem strategische Bedeutung. Die westlichen zwei Drittel des Gebiets wurden von Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt, die internationale Gemeinschaft hat die Annexion bis heute nicht anerkannt. Syrien macht eine Rückgabe zur Voraussetzung für einen formellen Friedensvertrag mit dem Nachbarland. Israel weigert sich jedoch, die Hügelregion aufzugeben. (APA, 19.1.2015)