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Quarterback Tom Brady freut sich: Die New England Patriots setzten sich durch.

Foto: reuters/Butler

New York - Dass die Seattle Seahawks als erster Titelverteidiger seit zehn Jahren neuerlich den Einzug ins Finale der National Football League (NFL) geschafft haben, ist keine schlechte Geschichte, zumal sie im Endspiel der National Football Conference die Green Bay Packers nach Rückständen im Ausmaß von 0:16 (Halbzeit) und 7:19 (nach drei Viertel) in der Verlängerung noch mit 28:22 niederkämpften. Die andere, etwas größere Geschichte liefert jedoch der Gegner für die 49. Super Bowl am 1. Februar im University of Phoenix Stadium von Glendale, Arizona, das etwas mehr als 72.000 Menschen Platz bietet.

Schließlich greifen die New England Patriots in ihrem sechsten Endspiel dieses Jahrtausends nach dem vierten Titel, und der stellte ihren Star, Quarterback Tom Brady, sportlich auf eine Stufe mit Terry Bradshaw, dem legendären Spielmacher der Pittsburgh Steelers in den 1970er-Jahren, vor allem aber mit Joe Montana, dem Unvergleichlichen, der die San Francisco 49ers zu vier Super-Bowl-Triumphen geführt hat.

"The Catch"

An Montana wird Brady stets gemessen, am mittlerweile 56- Jährigen, misst er sich selbst. Als Vierjähriger war Brady Augenzeuge gewesen, als Montana in einem Conference-Finale der 49ers gegen die Dallas Cowboys "The Catch", den Fang seines Wide Receivers Dwight Edward Clark mit seinem spielentscheidenden Pass vorbereitete - angeblich die berühmteste Aktion in der NFL-Geschichte.

Am Sonntag, im Heimfinale der American Football Conference, spielte Brady fast wie gewohnt groß auf. Drei Touchdown-Pässe steuerte er zum 45:7-Kantersieg über die Indianapolis Colts im Gillette Stadium bei. Als erster Quarterback der Liga steht er zum sechsten Mal in der Super Bowl. Sein Kommentar dazu fiel wie durchaus üblich recht zurückhaltend und den Mannschaftsgeist fördernd aus: "Wir haben ein gutes Team, aber wir haben auch hart dafür gearbeitet." Natürlich liegt der Fokus auf ihm, der zuletzt vor zehn Jahren mit New England triumphiert, aber 2008 und 2012 die Endspiele jeweils gegen die New York Giants verloren hat.

Glamour

Die damaligen Trauergeschichten wollten nicht so richtig zum Liebling der Götter passen, zum zweifachen Vater, zum Ehemann des brasilianischen Supermodels Gisele Bündchen. In der Forbes-Liste der bestverdienenden Pärchen rangieren Bündchen/Brady stets unter den besten drei, weit vor den Glamourpaaren Beckham/ Beckham oder Jolie/Pitt. Im Vorjahr kassierten nur Beyoncé Knowles und Jay Z mit 95 Millionen Dollar gemeinsam mehr, wobei auch hier die Gattin etwas deutlicher zum Ein- und Auskommen beitrug.

Brady, in Kalifornien geboren, an der University of Michigan als Sportler erstmals wahrgenommen und seinerzeit von den Patriots nur als Quarterback Nummer vier verpflichtet, ist der Platz in der Hall of Fame des American Football längst gewiss. Zur Vollendung vor sich selbst fehlt dem 1,93-m-Mann jetzt "nur noch ein Schritt". (lü, DER STANDARD, 20.1.2015)

Ergebnisse der National Football League (NFL) von Sonntag - NFL-Halbfinale:

Finale National Football Conference (NFC):

Seattle Seahawks - Green Bay Packers 28:22 n.V.

Finale American Football Conference (AFC):

New England Patriots - Indianapolis Colts 45:7

Super Bowl am 1. Februar (2.2. 0:30 Uhr MEZ) in Glendale/Arizona:

Seattle Seahawks - New England Patriots