Churchill sagte, hoffend auf den rettenden Kriegseintritt der USA, die Amerikaner täten immer das Richtige - nachdem sie alle anderen Alternativen ausprobiert hätten.

Ähnlich unsere Bundesregierung, die jetzt offenbar das einzig Richtige tut, nämlich das Rauchen in Lokalen ausnahmslos zu verbieten - nachdem sie alle anderen blöden Alternativen ausprobiert hat. Nämlich alle anderen teuren und halbherzigen Alternativen, wie den Gastronomen eine Trennung von Raucher- und Nichtraucherbereich und entsprechende Umbauten vorzuschreiben. Warum dieser späte Einbruch von Vernunft? Die No-Smoke-Kampagne des verstorbenen Aufdeckerjournalisten Kurt Kuch mag mitgespielt haben, aber am ehesten war es wohl die Erkenntnis, dass wir uns in Europa nur noch lächerlich machten - und die Mir-wern-kan-Richter-brauchen-Mentalität vieler Gastronomen, die den Nichtraucherschutz höchst schleißig und schlampig umsetzten.

Die Politik zieht jetzt also eine Konsequenz. Sie sollte den nächsten Schritt tun und sich genau ansehen, was sich bei uns in Sachen Rauchen bei Jugendlichen abspielt. Auch hier sind wir Europaspitze, die Jugendlichen, immer mehr auch die Mädchen, tschicken sich weg wie nicht gescheit. Es ist die Rede von einem Verbot des Zigarettenverkaufs an Jugendliche unter 18. Man sollte sich das genau ansehen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 17.1.2015)