Haben Sie den "Goat Simulator" gespielt?

Foto: Goat Simulator

Es klingt wie ein Scherz übernachtiger Spielentwickler und blickt man auf die Anfänge des "Goat Simulator" (Ziegensimulator) zurück, war es das auch. Im Februar des vergangenen Jahres veröffentlichte der schwedische Entwickler Armin Ibrisagic, vom Studio Coffee Stain, ein Video eines Prototypen des Spiels, der im Zuge eines Game Jams entstanden war.

Womit Ibrisagic und dessen Kollegen rechneten war wohl, dass einige Seher ihren Humor lustig finden würden. Als Ziege über Zäune springen, von Autos davonlaufen über Leitern stolpern und jede Menge schmerzhaft-komisch anzusehende Unfälle fabrizieren, ist ja auch komisch, wenn auch auf eine kindlich-kichernde Art. Womit die Entwickler zumindest damals jedoch nicht rechneten, war, dass sie ein Jahr später einen waschechten Verkaufsschlager feiern würden. 2,5 Millionen Exemplare des "Goat Simulator" wurden bis heute auf PC und Mobile verkauft und dabei hatte sich Coffee Stain-Studio erst von der Community zur Umsetzung des Spiels überreden lassen müssen.

Mit diesem ersten Video wurde der Ziegensimulator zum Viral-Hit.
CoffeeStainStudios

Youtube-Faktor

"Heilige Scheiße, 'Goat Simulator' hat gerade eine Million Verkäufe auf iOS erreicht", gab Ibrisagic diese Woche über Twitter bekannt. "Zusammen mit Android- und PC-Verkäufen macht das insgesamt 2,5 Millionen verkaufte Kopien."

Im April 2014 wurde der PR-Gag zum verkaufsfertigen Spiel und erreichte über die PC-Spielplattform Steam in kürzester Zeit zehntausende Fans. Ein großen Teil des Erfolgs ist dem ursprünglichen Youtube-Video sowie zahlreichen prominenten Let's Playern wie PewDiePie zu verdanken, die das Kuriosum einem Millionenpublikum vorführten.

Der offizielle Launch-Trailer zu "Goat Simulator" nimmt das Zombie-Spiel "Dead Island" auf die Hörner.
CoffeeStainStudios

Ansteckender Erfolg

"Ja, wir können es auch nicht glauben", sagt Ibrisagic gegenüber GamesBeat. "Es ist so unglaublich. Es ist ein enormer moralischer Antrieb für uns zu wissen, dass so vielen Menschen unsere Games gefallen. Das ist der coolste Scheiß aller Zeiten."

Angesteckt vom Erfolg der Schweden, fanden sich vergangenes Jahr als bald einige Nachahmer, die über Crowdfunding-Plattformen Spiele wie den "Bear Simulator" bewarben und auch erfolgreich finanzieren konnten. Überhaupt war 2014 ein tierisches Jahr. Im Jänner sorgte bereits die Katzensimulation "Catlateral Damage" für Chaos im virtuellen Wohnzimmer. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 16.1.2015)