Linz - Für das Linzer Landestheater hat dessen künftiger Leiter Hermann Schneider (ab 2016/17) klare Pläne. Der Nochchef des Würzburger Mainfranken-Theaters stellt in einem APA-Gespräch eine neue Schauspielleitung für das kommende Frühjahr in Aussicht (Gerhard Willerts Ära dauere schon "unglaublich lange", seit 1998) und macht davon das Weiterbestehen des u/hof-Theaters, der kleinen Spielstätte für junges Publikum, abhängig, die er gerne in das derzeit sanierte Haus an der Promenade integriert sehen würde. Auch die Notwendigkeit eines eigenen Jugendtheaterensembles (wie bisher) stellt er infrage.

Zudem plädiert Schneider, selbst Opernregisseur, für ein Nebeneinander von Kunst und Kommerz: "Im Musical muss ein Blockbuster da sein". Die Leiter der Sparten Ballett (Mei Hong Lin) und Musical (Matthias Davids) sollen übrigens bleiben.

Begriffe wie Wertschöpfung oder wirtschaftlich-touristisches Denken sind dem künftigen Landestheaterdirektor nicht fremd. Schneider kündigt an, die Zusammenarbeit mit anderen Linzer Institutionen zu intensivieren. "Mein Wunsch ist ein Netzwerk von Kultureinrichtungen". Er sei bereits mit den Leitern von Brucknerhaus, Ars Electronica Center, dem Theater Phönix und den Universitäten in Kontakt, um Doubletten zu vermeiden und Synergien zu erzeugen.

Linz solle sich auch auf dem internationalen Parkett bewähren: Schneider bemüht sich um Kooperationen mit u. a. skandinavischen Häusern. (APA/red, DER STANDARD, 15.1.2015)