Ein Waisenkind (Quvenzhané Wallis) erweicht das Herz eines Milliardärs (Jamie Foxx).

Foto: Sony

Das Musical vom Waisenkind Annie, das einen reichen Menschenfeind erweicht, machte in den späten 1970ern zuerst auf Bühnen Furore, John Hustons Adaption erreichte 1982 die Kinos. Seine Annie spielte in der Depressionszeit der 1930er, das erlaubte gewisse künstlerische Freiheiten: Carol Burnett durfte als Heimmutter Miss Hannigan richtig überzeichnen, ihre Schützlinge dafür Pippi-artig frech sein. Das Filmmusical zählt trotz schöner Inszenierungsideen und Stars wie Albert Finney nicht zu Hustons Meisterwerken. Die Handlung des Annie-Remakes hat man in die Gegenwart verlegt und an die Realität angepasst, was bei einem Genre, in dem Menschen immer und überall ohne Not zu singen beginnen, nicht unbedingt produktiv ist.

Quvenzhané Wallis spielt, singt und tanzt die Titelfigur. Cameron Diaz gibt beherzt die Hannigan fürs neue Jahrtausend, Jamie Foxx den Milliardär, der entdeckt, dass er ein Herz hat. Die New York Times resümierte: eine "amateurhafte, grenzwertig inkompetente Produktion". (irr, DER STANDARD, 15.1.2015)