Bild nicht mehr verfügbar.

Die Lebensmittelwarnung für Fleisch-, Milch- und Ölprodukte bleibt aufrecht.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Bild nicht mehr verfügbar.

In 94 Prozent der pflanzlichen Lebensmittel waren keine Rückstände feststellbar.

Foto: dpa/Malte Christians

Klagenfurt - Die Warnung vor Lebensmitteln aus dem Görtschitztal ist in Bezug auf Obst, Gemüse und Honig aufgehoben worden, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt. Ausgenommen von der Freigabe sind Kräuter, die nach wie vor eine Belastung mit dem Umweltgift Hexachlorbenzol (HCB) aufweisen.

Für Milch, Fleisch und Öl werde hingegen "keine abschließende Entwarnung" gegeben, sagte Umwelthygieniker Hans-Peter Hutter von der Med-Uni Wien. 1.087 Lebensmittelproben aus dem Görtschitztal wurden auf Spuren von HCB untersucht, zwei Drittel davon sind bereits ausgewertet. Bei Fleischprodukten gab es bei 40 Prozent der Proben einen nachweisbaren oder erhöhten Wert, unbelastet waren 60 Prozent.

Auch Milch weiterhin belastet

Bei Milchprodukten wurden in 18 Prozent der Proben erhöhte oder stark erhöhte HCB-Werte festgestellt, nur in gut der Hälfte der Fälle war das Umweltgift nicht nachweisbar. Weiterhin entsorgt wird die Milch von fünf Betrieben. Durch den Futtermitteltausch, der derzeit läuft, sollten sich auch diese Werte verbessern. In 94 Prozent der pflanzlichen Lebensmittel waren keine Rückstände feststellbar. Obst, Gemüse und Honig gelten daher als unbedenklich, bei Kräutern ist aufgrund der ätherischen Öle weiterhin Vorsicht geboten, ebenso bei Ölerzeugnissen.

Mit den zuständigen Regierungsmitgliedern und Experten auf Bundes- und Landesebene wurde bei einem "HCB-Gipfel" am Mittwochvormittag über eine "koordinierte Freigabe von Lebensmitteln aus dem Görtschitztal" gesprochen. Hutter sagte, es sei wichtig, dass die Görtschitztaler jede weitere Aufnahme des Umweltgifts verhindern, auch wenn die Belastung des jeweiligen Lebensmittels unter dem gesetzlichen Grenzwert liegt. Basierend auf den derzeit laufenden Blutuntersuchungen werde es eine "komplexe Analyse" geben, um für die betroffene Bevölkerung speziell zugeschnittene Empfehlungen abgeben zu können. "Die gesetzlichen Grenzwerte sind uns zu lax", so Hutter. (APA, 14.1.2015)