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Marsala heißt die Farbe des Jahres 2015.

Foto: ap/Pantone

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Christine Baranski trug am Sonntagabend bei der Golden-Globe-Verleihung ein marsalafarbenes Kleid von Zac Posen.

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Selten passiert es, dass Angela Merkel modisch voll ins Schwarze trifft. Diesmal aber war alles anders. Na ja, fast. Zur alljährlichen Neujahrsansprache im deutschen Fernsehen erschien die Bundeskanzlerin wie gewohnt in ihrem Dreiknopfblazer auf der Mattscheibe. Das wäre noch keine verspätete Erwähnung wert, wüsste man nicht, dass dessen Farbwahl nie dem Zufall überlassen wird.

Erst recht nicht zum Jahreswechsel. Diesmal saß Merkel nämlich in einem schimmernden Oberteil in Weinrot da. Ein Farbton, den nicht nur der Schotte Christopher Kane für das ja irgendwie schon angebrochene Frühjahr vorsieht. Wenn es nach der Firma Pantone geht, ist das rauchige Weinrot, genannt Marsala, die Farbe dieses Jahres.

Dass Heinz Fischer seine Krawatte zur Ansprache in der Hofburg auch in Marsala tauchte: Geschenkt, das macht er immer wieder. Wahrscheinlich ist er sich der Wirkung dieser Farbe einfach schon länger bewusst.

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Denn Marsala hat es in sich. Die Farbe komme, weiß das Pantone-Institut, "von innen heraus", berühre die Seele. Und sie vermittle "Vertrauen sowie Stabilität". Das Institut scheint eine zeitgemäße Verkaufsstrategie zu fahren: Angesichts der Ereignisse der vergangenen Woche ist die aktueller denn je. Merkel sah das genauso.

Sie schob in der letzten Woche von Hamburg aus noch eine Solidaritätsbekundung an Frankreich hinterher. Obenrum: ein dunkelroter Samtblazer. Wenn das so weitergeht, wird Marsala noch das mediale Beruhigungsmittel des Jahres.

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Angela Merkel am 9. Jänner.
Foto: apa/epa/Charisius

Und für alle, die nicht wie Fischer und Merkel die Möglichkeit haben, von der Mattscheibe aus Farb-Botschaften in die Welt zu schicken: Das Bekenntnis zu "Vertrauen und der Stabilität" kann natürlich auch ganz privat zelebriert werden.

Audrey Hepburn zum Beispiel, die hatte einen ihrer schönsten Auftritte in den 80er-Jahren in einem dunkelroten Gefieder. Der Auftritt fand zwar auch in der Öffentlichkeit statt, doch in erster Linie ging es um etwas sehr Persönliches.

Mit dem Kleid zelebrierte sie die langjährige modische Beziehung und Freundschaft mit dem Designer Hubert de Givenchy. Ein Schelm, der sich jetzt irgendwas dabei denkt, dass Hepburn im selben Jahr den vertrauensvollen Job der UNICEF-Sonderbotschafterin übernahm. (Anne Feldkamp, derStandard.at, 14.1.2015)

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