Wer einmal richtig viel Schmuck auf einem Haufen sehen will, der möge sich auf den Weg ins Wiener Mak machen. Dort wird derzeit die bisher umfassendste Schau zum Thema zeitgenössischer Schmuck gezeigt.
Viel bezieht sich in diesem Falle aber nicht nur auf die Zahl der Objekte, es sind dies an die 650, sondern auch auf die Verschiedenheit der Schmuckstücke.
Präsentiert wird unter anderem ein tiefer Einblick in die Schmucksammlung des Ehepaars Heidi und Karl Bollmann aus den Jahren 1970 bis 2015. Karl Bollmann geht es im Rahmen seiner Sammlung um die Forderung, dass die Freiheit der Kunst auch für den Entwurf von Schmuck gelten soll.
Mak-Kustodin Elisabeth Schmuttermeier meint diesbezüglich, dass beim zeitgenössischen Schmuck im Gegensatz zur Arbeit eines Juweliers der Entwurf deutlich stärker im Vordergrund stehe als das Material. Im Mak zu sehen sind Stücke aus Gold ebenso wie aus Wolle, Papier oder Plastik.
Mit von der Partie ist auch die Brosche Mango von Wolfgang Lieglein.
Der zweite Teil der Ausstellung ist eine trefflich dazupassende Retrospektive des Künstlers Fritz Maierhofer, der mit 200 Objekten vertreten ist. Diese sind durch äußerst ungewöhnliche Materialkombinationen und eine sehr avantgardistische Auffassung von Schmuck gekennzeichnet.
Ergänzt wird die Schau auch durch 34 Porträtfotos, auf denen die Bollmanns und Mitarbeiter des Museums samt Schmuck zu sehen sind. Sogar der Herr Direktor. (Michael Hausenblas, Rondo, DER STANDARD, 16.1.2015)