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Ob künstliche Intelligenz tatsächlich Realität wird, bleibt abzuwarten. Dass von einer derartigen Entwicklung auch Gefahren für die Menschheit ausgehen können, davon sind Forscher und Hightech-Unternehmer überzeugt. Dieser Sorge verliehen sie nun in einem offenen Brief Ausdruck.

Foto: APA/EPA/SAMUEL TRUEMPY

Boston - Sollte sie dereinst tatsächlich Realität werden, hat die künstliche Intelligenz mit Sicherheit das Potenzial, unser aller Leben in vieler Hinsicht zu erleichtern - oder schlimmstenfalls die menschliche Zivilisation zu zerstören. Eine Gruppe von Top-Wissenschaftern, Nobelpreisträgern und Hightech-Unternehmern, darunter auch der Astrophysiker Stephen Hawking oder der SpaceX- und Tesla-Gründer Elon Musk, warnten nun in einem offenen Brief vor den möglichen Gefahren, die von künstlicher Intelligenz ausgehen könnten.

Das Statement, dem sich auch hochkarätige Wissenschafter vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), Google und anderen Instituten und Unternehmen angeschlossen haben, betont den großen Gewinn für die Gesellschaft durch künstliche Intelligenzen (KI), streicht aber auch die Risiken einer solchen Technologie hervor: "Künstliche Intelligenz wird wahrscheinlich in Zukunft einen wachsenden Einfluss auf die Gesellschaft ausüben. [...] Der endgültige Sieg über Krankheit und Armut sind mit ihrer Hilfe keine unerreichbaren Ziele mehr. Aber gerade weil die KI ein großes Potenzial hat, ist es so wichtig, zu erforschen, wie man die Vorteile nutzen und gleichzeitig die möglichen Gefahren vermeiden kann", schreiben die Forscher in dem am Sonntag vom Future of Life Institute in Boston veröffentlichten Brief.

Weiters fordern die Unterzeichner in dem Dokument, dass die Entwicklung von intelligenten Maschinen nicht ausschließlich darauf abzielen sollte, sie mit immer größeren Fähigkeiten auszustatten, sondern diese auf die Bedürfnisse der Gesellschaft auszurichten. Ethisches Verhalten von autonomen Maschinen und insbesondere Waffen und die Kontrolle durch den Menschen über diese Systeme sollten an oberster Stelle stehen.

"Größte Existenzbedrohung" der Menschheit

Es ist nicht das erste Mal, dass Hawking, Musk und andere Wissenschafter vor den Gefahren durch Maschinenintelligenz warnen. Erst im vergangenen Dezember meinte der Astrophysiker, echte künstliche Intelligenz könnte das Ende der Zivilisation, wenn nicht gar der menschlichen Spezies bedeuten. Auch Musk erklärte im vergangenen Oktober die künstliche Intelligenz zur "größten Existenzbedrohung" der Menschheit. Einige Monate zuvor hatte der SpaceX-Chef noch gemeinsam mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Ashton Kutcher rund 40 Millionen US-Dollar in das Unternehmen Vicarious investiert, das sich der Entwicklung eines künstlichen Gehirns und einer denkenden Maschine verschrieben hat. (red, derStandard.at, 13.01.2015)