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Das Titelblatt der neuen "Charlie Hebdo"-Ausgabe.

Foto: APA/epa/Charlie Hebo

Wien – Die neue Ausgabe der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" erscheint am Mittwoch in Frankreich in einer Auflage von drei Millionen. "Die "Ausgabe der Überlebenden" nennen sie die "Charlie Hebdo"-Kollegen selbst. Und: "Wir geben nicht nach." Die Redaktion von "Charlie Hebdo" hat entschieden, Vorabdrucke an je ein Medium in einem Land zu vergeben. In Österreich ist dies DER STANDARD.

"Wir wollen mit dieser Publikation ein Zeichen für Meinungs- und Pressefreiheit setzen", schreibt Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid in einer Erklärung auf der Titelseite. Auf Seite eins und auf einer Doppelseite werden mehr als ein Dutzend Karikaturen publiziert – mit einer Übersetzung der Texte ins Deutsche.

In der neuen "Charlie Hebdo"-Ausgabe werden posthum Karikaturen von vier Zeichnern publiziert, die bei dem Anschlag auf die Redaktion vergangene Woche getötet wurden. Verletzte Karikaturisten steuerten Zeichnungen aus dem Krankenhaus bei. In einigen Cartoons wird auf das Terrorattentat eingegangen, so kommen auch die getöteten Polizisten Ahmed Merabet und Frank Brinsolario vor.

Angebote von Kollegen auszuhelfen lehnten die Überlebenden von "Charlie Hebdo" ab, rund ein Dutzend arbeitete an dem Heft, das in der Redaktion der Zeitung "Libération" entstand. Denn die Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" wurden von der Polizei wegen der laufenden Ermittlungen geschlossen.

Das Titelbild zeigt eine Zeichnung des Propheten Mohammed, der trauernd ein Schild mit der Aufschrift "Je suis Charlie" (deutsch: "Ich bin Charlie") in Händen hält. Darüber: "Tout est pardonné" ("Alles ist vergeben"). Auf den weiteren der insgesamt acht Seiten finden sich Cartoons, auf denen auch Vertreter anderer Religionen karikiert werden. (red, derStandard.at, 13.1.2015)