Im Kampf gegen die Verschmutzung der berühmten weißen Fassade des Tadsch Mahal haben die indischen Behörden den Anrainern der nahegelegenen Stadt Agra das Verbrennen von Kuhmist verboten. Auf diese Weise sollten Rußablagerungen auf der Fassade, den Türmen und der Kuppel des Monuments verringert werden, sagte der Vorsteher des zuständigen Bezirks, Pradeep Bhatnagar, am Dienstag.

Experten hatten beobachtet, dass sich das Gebäude wegen der Luftverschmutzung allmählich gelb verfärbt. Die indischen Behörden versuchen seit längerem, die Luftverschmutzung in der Umgebung des Monuments einzudämmen, das alljährlich Millionen Touristen anlockt. Indische und US-Forscher hatten zuletzt herausgefunden, dass die Gelbfärbung vor allem auf Staub, aber auch auf Rußablagerungen zurückzuführen ist.

Getrockneter Kuhdung wird in Indien traditionell als Brennstoff zum Heizen und Kochen genutzt. Der frische Mist wird von Frauen zu kleinen Fladen geformt und zum Trocknen an Hauswände geklebt. Die Bewohner Agras sollen nun angeregt werden, sauberere Brennstoffe zu verwenden. Zudem sollen mehr Haushalte Gasleitungen bekommen. Fabriken dürfen im Umkreis von 10.000 Quadratkilometern des Tadsch Mahal bereits seit 1996 keine Kohle mehr verbrennen.

Das riesige Grabmal wurde im 17. Jahrhundert vom Großmogul Shah Jahan für seine im Kindsbett gestorbene große Liebe Mumtaz Mahal gebaut. Es zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. (APA, derStandard.at, 13.1.2015)