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Kirchenaustritte 2014

Grafik: APA

Wien - Die Zahl der Kirchenaustritte stagniert. 54.939 Personen traten im vergangenen Jahr aus der römisch-katholischen Kirche aus, ergibt die amtliche Kirchenstatistik, die am Dienstag veröffentlicht wurde. 2013 waren es 54.869, der Anstieg beträgt somit nur 0,1 Prozent. Die Zahl der Katholiken ist 2014 um 0,8 Prozent zurückgegangen und beträgt mit Stichtag 31. Dezember 5,27 Mio. (2013: 5,31 Mio.).

Die Kirchenaustritte bewegen sich laut "Kathpress" damit auch 2014 im Rahmen der letzten Jahre, abgesehen von 2010, wobei die Diözesen in diesem Jahr unterschiedliche Entwicklungen melden, also auch zum Teil einen leichten Rückgang vermelden können (siehe eigene Meldung). 2012 verließen 52.336 Personen die Kirche, 2011 waren es 59.023, 2009 53.269. 2010 musste die Kirche 85.960 Austritte verzeichnen - eine historischen Höchststand -, was damals zu einem Gutteil auf das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen im kirchlichen Bereich zurückzuführen war.

Mit Stichtag vom 31. Dezember 2014 wurden zudem 4.860 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist etwas mehr (plus 1,9 Prozent) als 2013 (4.771). Die Eintritte in die katholische Kirche nehmen damit seit Jahren leicht zu. 602 Personen machten zudem von ihrem Recht auf Widerruf Gebrauch. Bei den Angaben für 2014 handelt es sich um vorläufige Zahlen. Kleinere Korrekturen - vor allem bei den Neu- oder Wiedereintritten - sind noch zu erwarten, da noch nicht in allen Diözesen die Daten für die letzten Monate des Vorjahres umfassend vorliegen.

Positiv-Trends im Westen und Linz

Einige Diözesen haben auch einen Positiv-Trend bei den Kirchenaustritten für das vergangene Jahr zu melden. So verließen in Feldkirch, Innsbruck und Linz weniger Katholiken die Kirche als noch 2013, geht aus der Kirchenstatistik hervor. Den verhältnismäßig größten Anstieg verzeichnete die Diözese Graz-Seckau mit lediglich 4,4 Prozent, in der Erzdiözese Wien stagnierten die Austritte.

Für 2014 meldete die Erzdiözese Wien 1,24 Mio. Katholiken (2013: 1,25), 15.897 Personen traten aus der Kirche aus (2013: 15.889), was gerade einmal ein Plus von 0,05 Prozent bedeutet. Den höchsten Anstieg bei den Austritten verzeichnet die Diözese Graz-Seckau, wo derzeit nach wie vor nach einem Nachfolger von Bischof Egon Kapellari gesucht wird.

Auch in St. Pölten war 2014 ein leichter Anstieg bei den Austritten mit 0,9 Prozent zu verzeichnen, in absoluten Zahlen traten 4.880 Personen aus der Kirche aus. In der Erzdiözese Salzburg, wo mit Franz Lackner ein neuer Erzbischof im Amt ist, gibt es 4.738 Katholiken weniger (plus 3,2 Prozent), in Gurk-Klagenfurt 3.105 (plus 0,4 Prozent).

Positive Trends wurden unter anderem aus dem Westen vermeldet: In der Diözese Innsbruck sanken die Austrittszahlen um 8,3 Prozent, in Feldkirch mit dem relativ neuen Bischof Benno Elbs um vier Prozent. Aber auch in der Diözese Linz, wo Bischof Ludwig Schwarz in diesem Jahr sein Pensionsalter erreicht, gingen die Austritte um 2,6 Prozent zurück. (APA, 13.1.2015)