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Beamte der Spurensicherung am Einsatzort.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – In Wien-Meidling ist in der Nacht auf Dienstag in einer Wohnung in der Aichholzgasse ein vermutlich schon vor Wochen mit einer Axt erschlagener Mann entdeckt worden. Den Inhaber der stark vermüllten Wohnung nahm die Polizei unter Mordverdacht fest. Er dürfte seit ungefähr dreieinhalb Monaten neben der Leiche gelebt haben, hieß es am Dienstag.

Die Identität des Toten war am Mittwoch noch unklar, Hinweise soll die Obduktion bringen. "Es gibt schon ein paar Hinweise auf die Identität", sagte ein Polizeisprecher. Ihnen werde nun nachgegangen, auch im Ausland. Bei dem Toten könnte es sich um einen rund 50 Jahre alten Gastarbeiter aus Polen handeln. Die Leiche des Mannes, in der noch die Axt steckte, ist bereits stark verwest. Fingerabdrücke können daher nicht mehr genommen werden.

Unterlagen sichergestellt

Gesucht wird auch nach Krankenakten, um Rückschlüsse auf die Identität des Opfers zu ziehen. Bei der Durchsuchung der Wohnung hatten die Ermittler zahlreiche Unterlagen sichergestellt, darunter auch Rechnungen. Allerdings soll der Verdächtige die Wohnung öfter an verschiedene Personen untervermietet haben.

Die Wega sei am Montag gegen 22 Uhr in die Wohnung eingedrungen, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der 52 Jahre alte Verdächtige ließ sich widerstandslos im Schlafzimmer festnehmen. Im Wohnzimmer entdeckten die Einsatzkräfte den Toten, der lediglich mit einer Decke bedeckt war. Die Leiche war offenbar nach der Tat nicht mehr bewegt worden.

Tat gestanden

Die Polizei war durch einen Hinweis auf den Fall aufmerksam geworden. Offenbar hatte sich der Verdächtige irgendwann nach dem Tötungsdelikt mit seinem Schlafsack bei einem Bekannten einquartiert. Diesem gegenüber soll er eine Art Geständnis abgelegt haben. Der Bekannte erzählte das wiederum einem weiteren Mann, der bei ihm zu Besuch war. Und dieser gab die Informationen am Montag Polizisten auf einem Wachzimmer in Wien-Ottakring weiter, woraufhin die Wohnungsöffnung veranlasst wurde.

Der Verdächtige gestand die Tat auch gegenüber den Polizisten. Die Hintergründe wie auch das Motiv waren am Dienstag noch unklar. Laut dem Zeugen leidet der Tatverdächtige unter einer psychischen Erkrankung. (APA, 14.1.2015)