Die mehrheitlich dem mexikanischen Milliardär Carlos Slim gehörende Telekom Austria hat Interesse an der staatlichen serbischen Telekom Srbija, für die derzeit eine Ausschreibung geplant wird. Das Interesse halte sich aber in Grenzen, da die Telekom Austria mit dem Mobilfunker Vip mobile bereits selbst im serbischen Markt etabliert sei, sagte der Sprecher.

Serbischen Medienberichten zufolge sind neben der Telekom Austria auch die Deutsche Telekom sowie die France Telecom interessiert. Laut Al Jazeera Balkans haben auch US-Investmentfonds und die Osteuropabank EBRD Interesse bekundet. Der Sprecher der Telekom Austria verwies darauf, dass noch keine Angebotsunterlagen vorlägen.

Konvergenz-Strategie

Die Telekom-Tochter Vip mobile hat einen Markteinteil von einem Fünftel, ist aber nur im Mobilfunkgeschäft aktiv. Die Telekom Austria verfolgt seit längerem eine Konvergenz-Strategie. Nach Österreich, Bulgarien und Kroatien ist seit kurzem Mazedonien das vierte Land, in dem die Telekom Austria sowohl Mobilfunk als auch Festznetz anbietet. Die Telekom Srbija würde da gut rein passen, sagen Beobachter.

Eigentlich war die serbische Telekom bereits 1997 zum Teil verkauft worden. Die Firmenanteile waren damals an die italienische Stet (29 Prozent) und die griechische OTE (20 Prozent) gegangen. Das damalige Regime von Slobodan Milosevic kam dadurch zu frischem Geld. Später wurden die verkauften Telekom-Anteile von der Regierung von Zoran Djindjic zurückgekauft. Ein weiterer Verkaufsversuch scheiterte 2011. Damals bot die Telekom Austria 1,1 Mrd. Euro für einen 51-prozentigen Anteil, Belgrad forderte 1,4 Mrd. Euro. (APA, 12.01.2015)