Deutsche Fernbusse rollen auch nach Österreich: So kooperiert zum Beispiel Flixbus mit dem heimischen Busunternehmen Blaguss.

Foto: Blaguss Reisen GmbH/Christian Lendl

Fast 20 Millionen Menschen sind im Jahr 2014 mit dem Fernbus auf deutschen und ausländischen Straßen unterwegs gewesen, teilte das Vergleichsportal Fernbusse.de am Montag in Nürnberg mit. Die Passagierzahl habe sich damit im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Damals waren 8,2 Millionen Kunden gezählt worden.

Als Gründe für den rasanten Zuwachs nennt das Portal die immer größeren Liniennetze, aber auch die Streiks bei der Deutschen Bahn. Im Dezember standen den Fahrgästen demnach pro Woche 7.300 Fernbusfahrten zur Auswahl, 43 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Neben den innerdeutschen Verbindungen seien auch die grenzüberschreitenden Fahrten weiter angestiegen. Knapp drei Millionen Fahrgäste reisten demnach 2014 per Bus ins europäische Ausland.

Hart umkämpfter Markt

Den Markt dominierten laut Fernbusse.de im vergangenen Jahr die beiden inzwischen fusionierten Branchenriesen MeinFernbus und Flixbus mit 42 sowie 25 Prozent Marktanteil. Mit großem Abstand dahinter folgten die Fernbusse der Deutschen Bahn und der ADAC Postbus. Durch den Zusammenschluss von MeinFernbus und Flixbus könnten laut dem Vergleichsportal die Ticketpreise vor allem auf exklusiven Nebenstrecken des neuen Busgiganten ansteigen.

Der Fernbusmarkt in Deutschland ist hart umkämpft. Seit der Marktöffnung für Fernbusse sind die Preise nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Iges um 14 Prozent gefallen. Anfang November meldete der Fernbus-Pionier DeinBus.de aufgrund des hohen Wettbewerbs und Kostendrucks Insolvenz an, er gilt inzwischen aber als gerettet. Ebenfalls im November zog sich der Automobilclub ADAC aus dem Markt zurück und stieg aus dem mit der Deutschen Post gegründeten Unternehmen ADAC Postbus aus. (APA, derStandard.at, 12.1.2015)