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Das Café Prückel am Stubenring in Wien.

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Im Prückel offenbar unerwünscht: inniger Kuss von Frau zu Frau.

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Wien - Von der Betreiberin des Café Prückel, Christl Sedlar, gibt es auf STANDARD-Befragen "momentan keinen Kommentar". Doch der von zwei lesbischen Frauen geschilderte Vorfall in dem Wiener Traditionsbetrieb sorgt nicht nur unter Homosexuellen-Aktivisten derzeit für Aufregung.

Vergangene Woche, so die 19-jährige Anastasia Lopez, seien sie und ihre Freundin aus dem Café gewiesen worden. Ihr Begrüßungskuss habe einem Kellner missfallen. Die Frauen hätten sich bei der Geschäftsführung beschwert, daraufhin seien sie aufgefordert worden, das Lokal zu verlassen. Ihre "Andersartigkeit" sollten sie woanders ausleben, zitiert Lopez die Betreiberin. "Es war mehr als ein Begrüßungskuss. Man muss ja nicht öffentlich zeigen, dass man zusammengehört", erklärt dies Sedlar laut orf.at.

Immer wieder Rausschmisse

Der Vorfall sei nicht der einzige seiner Art, meint dazu Gerd Pichler vom Netzwerk "To Russia With Love Austria": Aus einer Reihe Kaffeehäuser gebe es immer wieder Lokalverweise für Lesben und Schwule, die sich als solche zu erkennen geben.

Die Homosexuellengruppe von Amnesty, Queeramnesty, fordert daher eine Modernisierung des Diskriminierungsschutzes: Homosexuelle sind in Österreich nur im Arbeitsleben geschützt. Für kommenden Freitag, den 16. 1., rufen beide Gruppen sowie die Homosexuelle Initiative (Hosi) Wien zu Protest vor dem Café Prückel auf. Mittlerweile haben auf Facebook zu der Veranstaltung bereits mehr als 2.000 Menschen zugesagt - gerechnet haben die Organisatoren ursprünglich nur mit rund 100 Teilnehmern. (bri, bbl, derStandard.at, 12.1.2015)