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Lindsey Vonn traf den Klammer Franz im Ziel der Franz Klammer.

Foto: ap/trovati

Bad Kleinkirchheim - Der Kaiser, der österreichische, also Franz Klammer und nicht Franz Beckenbauer, ist froh, dass er "seitlich abrutschen darf". Denn die 3140 Meter lange Piste "Kärnten-Franz Klammer" ist ziemlich resch dieser Tage, was alle Damen bestätigten, die sich im Training auf ihr vergnügen durften. Am Samstag wird auf ihr abgefahren, Höhendifferenz 763 Meter. Am Sonntag im Super-G reichen auch 510 Meter zur Ermittlung der Besten.

Die könnte durchaus Linsey Vonn heißen. Die US-Amerikanerin kommt nach einer Erkältung immer besser in Schuss, im zweiten Training war die 30-Jährige unter jenen, die alle Tore regulär passierten, die Schnellste.

Die Olympionikin und zweimalige Weltmeisterin aus Minnesota hat es in bisher 337 Weltcuprennen seit November 2000 auf 61 Siege gebracht. Damit fehlt ihr nur noch ein Erfolg auf die Marke von Annemarie Moser-Pröll, die zwischen Jänner 1969 und März 1980 62 von 174 einschlägigen Versuchen siegreich abschloss und dazu noch ebenfalls einmal Olympiasiegerin, aber fünfmal Weltmeisterin war. Dafür, dass die heute 61-jährige Salzburgerin nicht im Super-G siegen konnte, der ihr sicher gelegen wäre, kann Vonn, die ebenso wie Moser-Pröll in allen zur Verfügung stehenden Disziplinen siegte, natürlich nichts.

Zwischen Vonn und den Rekord könnte sich am Samstag vor allem Tina Maze pressen, die die erste Abfahrt in Lake Louise gewann, ehe Vonn dann bei der zweiten und in Val d'Isère zuschlug. Die Slowenin war im zweiten Training knapp (+0,07 Sekunden) hinter Vonn und noch knapper (-0,03) vor Elisabeth Görgl, die somit Österreichs Hoffnungen eher trägt als Anna Fenninger, die dafür am Sonntag in Super-G den Kreis der Favoritinnen auch noch weiter erweitert, als er ohnehin schon ist.

Görgl glaubt übrigens, dass Vonns Rekord so oder so nicht zu verhindern ist - mit gutem Grund: "Wenn sie es 61-mal geschafft hat, wird sie es auch 62-mal schaffen. Ich werde mein Bestes geben, dass sie es sich vielleicht noch ein bisschen nach hinten raus verzögert", sagte die Steirerin, die als Gewinnerin der Abfahrt von 2012 quasi Titelverteidigerin in Bad Kleinkirchheim ist. (APA, red - DER STANDARD, 10.1. 2015)