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Yingluck Shinawatra am Freitag vor dem Parlament in Bangkok.

Foto: AP Photo/Sakchai Lalit

Bangkok - Thailands Ex-Regierungschefin Yingluck Shinawatra droht ein Politikverbot für fünf Jahre. Sie musste sich am Freitag vor dem Parlament verantworten, das vom Militär nach dem Putsch im Mai eingesetzt worden war. Der 47-Jährigen wird Misswirtschaft in einem Subventionsprogramm für Reisbauern vorgeworfen.

Die Antikorruptionsbehörde hatte sie kurz vor dem Putsch unter fadenscheinigen Gründen des Amtes enthoben und ein Amtsenthebungsverfahren empfohlen. Das vom Militär eingesetzte Parlament griff dies jetzt auf.

"Ich habe kein Amt mehr, dessen ich enthoben werden könnte", sagte Yingluck. Sollte das Parlament sie aber der Misswirtschaft für schuldig befinden, droht ihr ein Politikverbot von bis zu fünf Jahren.

Angebliche Verluste in Milliardenhöhe

Yingluck verteidigte das Programm. "Wir wollten nur den Bauern helfen", sagte sie. Nach Angaben der Korruptionsbehörde verlor der Staat durch die Subventionen 3,4 Milliarden Euro.

Das Militär putschte im Mai nach monatelangen Straßenprotesten gegen Yinglucks Regierung. Sie ist die Schwester des 2006 gestürzten und noch populären Regierungschefs Thaksin Shinawatra. Der 65-Jährige lebt im Exil. (APA, 9.1.2015)